3. Von dem Irrthum Sauls und Achabs, der sie durch ihren Mangel an Klugheit täuschte.
So wurde Jener, der zuerst nach der Wahl Gottes das Königthum über das Volk Israel erhielt, weil er dieß Auge der Klugheit nicht hatte und so gleichsam am ganzen Körper finster geworden war, auch vom Throne gestoßen. Er hatte ja, bethört durch die Finsterniß und den Irrthum dieser Leuchte, geglaubt, seine Opfer für Gott wohlgefälliger halten zu müssen, als den Gehorsam gegen das Gebot Samuels, und nahm dort Gelegenheit zu einer größern Beleidigung, wo er gehofft hatte, sich die göttliche Majestät zu versöhnen. Dieselbe Unkenntniß der Klugheit trieb Achab, S. a328 den König von Israel, an, nach jenem Triumphe des herrlichsten Sieges, der ihm durch Gottes Gunst zugestanden worden war, zu glauben, seine Barmherzigkeit sei besser als die strengste Ausübung des göttlichen Gebotes und einer, wie ihm schien, grausamen Herrschaft. Da er so durch diese Erwägung weich gestimmt lieber den blutigen Sieg durch Gnade mildern will, wird er selbst durch seine unkluge Barmherzigkeit gleichsam am ganzen Leibe finster und unwiderruflich zum Tode verurtheilt. 1
III. Kön. 20. ↩
