2. Von der Rede dieses Vaters und unserer Antwort.
Da wir also wünschten, durch seine Belehrung unterrichtet zu werden, und uns manche Gedanken wie mit Stacheln beunruhigten, kamen wir zu seiner Zelle, als schon der Tag sich zum Abend neigte. Er schwieg zuerst ein wenig stille und begann dann unsern Vorsatz zu preisen, daß S. a356 wir das Vaterland verlassen, so viele Provinzen aus Liebe zum Herrn durchzogen hätten und so sehr bestrebt seien die Armuth und Öde der Wildniß zu ertragen und die Strenge ihres Lebens nachzuahmen, welche kaum sie selbst aushalten könnten, die sie doch in dieser Dürftigkeit und Armseligkeit geboren und erzogen seien. Da antworteten wir, wir seien deßhalb zu ihm als dem Lehrer und Meister gekommen, damit wir einigermaßen durch die Unterweisung und Vollkommenheit eines so großen Mannes gefördert werden könnten, da wir durch unzählige Zeugnisse erfahren hätten, daß ihm Beides innewohne; nicht aber seien wir gekommen, um von ihm durch Lobsprüche betrübt zu werden, deren Grund in uns nicht vorhanden sei; oder um auch durch seine Reden entzündet zu werden zu jener Überhebung des Gemüthes, von der wir auch in unsern Zellen zuweilen auf Eingebung des Feindes gereizt würden. Deßhalb baten wir, er möge uns vielmehr das einflößen, wodurch wir zerknirscht und gedemüthigt würden, nicht aber, was uns veranlassen könnte, uns selbst zu schmeicheln oder übermüthig zu werden.