Homilie über die Geburt des Herrn.
1 S. 210„Und sie legte ihn in die Krippe, weil sie in der Herberge keinen Platz gefunden hatten“2 . Seine Mutter legt ihn nieder. Josef aber wagt es nicht, den zu berühren, von dem er wußte, daß er nicht von ihm gezeugt sei. Er wundert sich, er freut sich über den Neugeborenen, aber er getraut sich nicht, ihn anzufassen. — „Und sie legte ihn in die Krippe.“ Warum denn in die Krippe? Damit in Erfüllung gehe die Weissagung des Propheten Isaias: „Es kennt der Ochs seinen Eigentümer und der Esel die Krippe seines Herrn“3 . An einer anderen Stelle steht geschrieben: „Menschen und Tiere wirst Du schützen, o Herr“4 . Bist du ein Mensch, dann iß Brot; bist du ein Tier, dann komme zur Krippe.
„Denn es war für sie kein Platz in der Herberge.“ Treffend heißt es: „Sie fanden keinen Platz in der Herberge“; denn alles hatte die ungläubige Judenwelt mit Beschlag belegt. Er fand keine Stätte im Allerheiligsten, das von Gold, Edelsteinen, Seide und Silber funkelte. Er kam nicht zur Welt zwischen Gold und Reichtum, sondern inmitten des Unrates, in einem Stalle, in dem unsere Sünden als Unreinigkeit umherlagen. Wo nämlich ein Stall ist, da gibt es auch Unrat. Er kam inmitten des Unrates zur Welt, um diejenigen aufzurichten, die aus Unrat bestehen. „Er richtet auf aus dem Schmutze den Hilflosen“5 . Inmitten des Unrates wird er geboren, auf dem auch Job saß, ehe er gekrönt wurde. „Sie fanden keinen Platz in der Herberge.“ Wer immer arm ist, möge hieraus Trost schöpfen. Joseph und Maria, die Mutter des Herrn, hatten keinen Diener und keine Magd. Aus Galiläa, aus Nazareth kommen sie allein ohne Lasttier. In einer Person S. 211sind sie Herr und Diener. Es klingt ganz unerhört, zu vernehmen, daß sie in eine Herberge einkehren, ohne die Stadt zu betreten. Die schüchterne Armut wagte es nicht, sich unter die Reichen zu mengen. Betrachtet die Größe der Armut! Sie kehren ein in einem Stalle. Es wird nicht gesagt, daß er an der Straße stand, sondern er war an einem Nebenweg, seitwärts von der Heerstraße. Nicht am Wege, sondern abseits vom Wege, nicht an der Straße des Gesetzes, sondern auf dem Seitenpfade des Evangeliums6 . Anderswo war kein Platz frei für die Geburt des Erlösers als die Krippe, die Krippe, an welcher man die Lasttiere und die Esel anzubinden pflegte. O möchte es mir doch gestattet sein, jene Krippe zu sehen, in welcher der Herr einst lag! Jetzt haben wir Christen ehrenhalber die aus Lehm gefertigte Krippe entfernt und durch eine silberne ersetzt. Aber für mich ist jene, die man fortgeschafft hat, wertvoller. Die Heidenwelt erwirbt Gold und Silber; der christliche Glaube verdient jene Lehmkrippe. Derjenige, der in dieser Krippe geboren ist, verschmäht Gold und Silber. Ich verachte nicht diejenigen, welche der Ehre wegen die silberne Krippe aufgestellt haben, wie ich auch diejenigen nicht verachte, die für den Tempel goldene Gefäße angefertigt haben. Aber ich bewundere den Herrn, der, obwohl Weltenschöpfer, nicht zwischen Gold und Silber, sondern auf Lehm geboren wird.
„Und Hirten waren in jener Gegend auf Nachtwache.“ Sie finden Christus nicht, wenn sie nicht wachen. Der Hirten Aufgabe ist es, zu wachen. Christus wird von niemandem gefunden außer von den wachenden Hirten. Deshalb spricht auch die Braut: „Ich schlafe, aber mein Herz wacht“7 . „Wahrlich, der Israel schützt, wird weder schlafen noch schlummern“8 . Hirten waren in jener Gegend. Auch Herodes war dort, die Hohenpriester, die Pharisäer waren dort. S. 212Aber diese schliefen, als Christus in der Einsamkeit aufgefunden wurde.
„Die Hirten wachten und hielten Nachtwache bei ihren Herden.“ Sie bewachten nämlich die Herden, damit nicht, während sie schliefen, der Wolf einbreche. Weil viele Nachstellungen seitens der Raubtiere die Herde bedrohten, darum waren sie sehr wachsam. Sie wachten gleichsam über die Herde des Herrn, doch konnten sie dieselbe nicht retten. Darum beten sie, daß der Herr komme und seine Herde bewahre. — „Siehe, ein Engel des Herrn stand neben ihnen.“ Sie, die so aufmerksam wachten, waren würdig, daß der Engel zu ihnen kam. „Und die Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie, und sie fürchteten sich.“ Der Mensch kann bei seiner angeborenen Furchtsamkeit eine ungewöhnliche Erscheinung nicht ansehen. Weil die Hirten von Furcht überwältigt waren, wurde ihnen zur Heilung wie auf eine Wunde ein Pflaster gegeben, und es erging an sie das Wort: „Fürchtet euch nicht!“ Ehe ihr die Furcht abgelegt habt, könnt ihr meine Worte nicht hören: „Es ist euch heute in der Stadt Davids der Erlöser geboren, welcher ist Christus, der Herr“. Inhaltsschwer sind diese Worte. Als die Hirten sich infolgedessen verwundert zeigten, „da umgab den Engel plötzlich eine ganze Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen“. Da einer die Geburt des Herrn verkündigt hatte, deshalb stimmt, damit nicht nur ein Engel als Zeuge auftrete, das ganze Heer ein und spricht: „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede den Menschen, die guten Willens sind“. Wenn es täglich im Himmel Fälle gibt, wie kann dann im Himmel Ehre sein, wie kann auf Erden der Friede gefordert werden?9 Seht also zu, was geschrieben steht! Im Himmel, wo keine Unstimmigkeit S. 213besteht, herrscht Ehre; auf der Erde, wo es täglich Kriege gibt, ist Friede. Und Friede auf Erden! Bei wem ist Friede? In den Menschen. Doch warum haben die Heiden keinen Frieden? Warum haben die Juden keinen Frieden? Weil es heißt: „Friede den Menschen, die eines guten Willens sind“, mit anderen Worten, den Menschen, die den neugeborenen Christus aufnehmen.
„Und es sprachen die Hirten: Laßt uns bis nach Bethlehem gehen.“ Wir wollen den verlassenen Tempel preisgeben und uns nach Bethlehem aufmachen. Wir wollen Zeuge sein dessen, was zu uns gesprochen worden ist. Als Männer, die tatsächlich wachsam sind, sprechen sie nicht: „Wir wollen den Knaben sehen; wir wollen sehen, was uns berichtet wird“, sondern: „Wir wollen das Wort sehen, das geworden ist“. „Im Anfange war das Wort“10 . „Und das Wort ist Fleisch geworden“11 . Wir wollen sehen, wie das Wort, das immer gewesen ist, für uns geworden ist. „Und wir wollen dieses Wort sehen, das geworden ist, das der Herr gemacht und uns gezeigt hat“12 . Dieses Wort hat sich selbst gemacht, wofern der Herr dieses Wort ist. Sehen wir zu, wie dieses Wort, wie der Herr sich selbst gemacht hat. Er hat uns sein Fleisch gezeigt. Weil wir ihn nicht sehen konnten, solange er das Wort war, deshalb wollen wir das Fleisch sehen, weil er Fleisch ist. Wir wollen sehen, wie das Wort Fleisch geworden ist. „Und sie kamen eilends.“ Der Eifer und die Sehnsucht ihrer Seele beflügelten ihre Schritte. Ihre Füße vermochten nicht gleichen Schritt zu halten mit ihrem Verlangen. „Und sie kamen eilends.“ Weil sie voll des eiligen Eifers dahinstürmen, deshalb finden sie auch, wen sie suchen. Sehen wir zu, was sie finden! „Maria und Joseph.“ Wenn sie wirklich Gattin gewesen wäre, dann wäre es sicherlich unrecht gewesen zu sagen: S. 214„Sie fanden die Gattin, sie fanden den Gatten“13 . So aber nennen sie die Frau an erster Stelle, dann erst erwähnen sie den Mann. Und wie heißt es weiter? „Sie fanden Maria und Joseph.“ Sie fanden Maria, die Mutter, sie fanden Joseph, den Nähryater. „Und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es aber sahen, fanden sie bestätigt, was von diesem Kinde zu ihnen gesagt worden war. Maria aber behielt alle diese Worte und überdachte sie in ihrem Herzen.“ Was will der Ausdruck „überdachte“ bedeuten? Er soll besagen: „Sie legte sie in ihrem Herzen nieder; sie dachte darüber nach und merkte sie sich“. Jemand erklärt diesen Ausdruck wie folgt: Weil sie heilig war und die heiligen Schriften gelesen hatte und mit den Propheten vertraut war, da erinnerte sie sich, daß der Engel Gabriel zu ihr gesprochen hatte, was sich bei den Propheten geweissagt findet. In ihrem Herzen verglich sie und sah zu, ob das Wort: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich beschatten. Darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren werden soll, Sohn Gottes genannt werden“14 , bestehen konnte. So hatte nämlich der Engel gesprochen. Isaias aber hatte vorausverkündet: „Siehe, die Jungfrau wird empfangen und gebären“15 . Dieses hatte sie gelesen; jenes hatte sie gehört. Sie sah den Knaben daliegen, sie sah den Knaben in der Krippe weinen, sie sah den Sohn Gottes vor sich liegen, ihren Sohn, ihren einzigen Sohn. Wie sie ihn da liegen sah, verglich sie, was sie gehört hatte, mit dem, was sie gelesen hatte und was sie persönlich wahrnahm.
Weil sie in ihrem Herzen überlegte, so wollen auch wir in unserem Herzen darüber nachdenken, daß Christus heute geboren wurde. Einige meinen, daß seine Geburt auf Epiphanie fällt. Wir verurteilen S. 215nicht die Meinung anderer, bestehen aber auf unserer Ansicht. „Ein jeder möge von seiner Meinung überzeugt sein; vielleicht wird es der Herr einem jeden offenbaren.“16 Die anderen, die auf jenen Tag die Geburt des Erlösers ansetzen, nicht minder als wir, die wir am heutigen Tage seine Geburt feiern, verehren einen Herrn, huldigen ein und demselben Kindlein. Doch sehen wir zu! Unser Beweisgang wird als der vernünftigere uns recht geben, ohne die anderen zu verletzen. Was ich jetzt ausführe, ist nicht meine persönliche Meinung, sondern die der Tradition. Die gesamte Welt tritt der Ansicht dieser Provinz entgegen. Vielleicht sagt jemand: „Hier ist Christus geboren. Da wollen diejenigen, die weit von hier wohnen, es besser wissen als jene, die aus der Nähe zu Hause sind? Auf wen beruft ihr euch denn?“ — Auf solche, die aus dieser Provinz stammen natürlich, auf die Apostel Petrus und Paulus sowie auf die übrigen Apostel. Ihr habt sie verjagt, wir haben sie aufgenommen. Petrus, der hier mit Johannes verkehrt, hier mit Jakobus gelebt hat, bat auch uns im Abendlande unterwiesen. Die Apostel sind also eure und unsere Lehrer. Ich habe noch mehr zu sagen. Die Juden herrschten in jener Zeit in Judäa. Ferner steht in der Apostelgeschichte geschrieben: „Und es fand eine große Verfolgung statt in jener Zeit, und die Gläubigen zerstreuten sich“17 . Weiter wird berichtet: „Diejenigen, welche von den Juden vertrieben worden waren, kamen nach Cypern und Antiochia18 und zerstreuten sich über den ganzen Erdkreis“. Während also nach der Himmelfahrt des Herrn die Juden noch 42 Jahre die Macht hatten, herrschte anderwärts Friede, hier aber wütete Krieg, Deshalb konnte die Überlieferung sich viel leichter im Abendlande erhalten als hier, wo Zwietracht herrschte. Dann nach 42 Jahren kamen Vespasianus und Titus. Jerusalem wurde von Grund auf zerstört. Alle, die Juden und Christen waren, wurden ohne Ausnahme verjagt. Darauf verblieb die Stätte viele Jahre bis auf Hadrian eine Einöde. In S. 216dieser ganzen Provinz war kein Jude und kein Christ. Es kam Hadrian, und da die Juden in Galiläa sich von neuem empörten, zerstörte er auch noch die Überreste der Stadt19 . Ferner gab er ein Gesetz, daß kein Jude sich der Stadt Jerusalem nähern dürfe, und er siedelte in dieser Stadt aus den verschiedenen Provinzen neue Bewohner an. Des weiteren hieß Hadrian Aelius Hadrianus, und deshalb nannte er die Stadt, weil er Jerusalem zerstört hatte, nach seinem Namen Aelia. Doch wozu bemerke ich dies alles? Weil man uns sagt: „Hier haben die Apostel gelebt; hier hat sich die Überlieferung verankert“. Wir behaupten also, daß Christus heute geboren und am Epiphanietage wiedergeboren ist. Ihr, die ihr saget, er sei an Epiphanie geboren, liefert uns doch den Nachweis für seine Geburt und seine Wiedergeburt! Wann hat er denn die Taufe empfangen, wenn ihr euch nicht etwa als einzig möglichen Ausweg freihaltet, daß er an demselben Tage geboren und wiedergeboren ist20 . Für unsere Ansicht entscheidet sich auch die Natur; die Welt selbst ist Zeuge für unsere Worte. Bis zu diesem Tage nimmt die Finsternis zu, von diesem Tage an nimmt die Dunkelheit ab. Das Licht wächst, die Finsternis schwindet. Der helle Tag nimmt zu, der Irrtum weicht, die Wahrheit rückt vor. Heute wird uns die Sonne der Gerechtigkeit geboren21 . Zugleich beachtet noch ein anderes. Zwischen dem Herrn und Johannes dem Täufer ist ein S. 217Unterschied von sechs Monaten. Vergleichet den Geburtstag des Johannes mit dem heutigen Tage, dann werdet ihr sehen, daß es nur sechs Monate sind.
Doch ich habe schon zu lange gesprochen. Wir haben das in der Krippe weinende Kind gehört und angebetet, und wir wollen es anbeten bis auf den heutigen Tag. Wir wollen es auf unsere Arme nehmen, wir wollen es anbeten als den Sohn Gottes. Groß ist Gott, der so lange im Himmel als Gewittergott sich offenbarte, ohne zu erlösen, der dann wie ein Kindlein geweint und uns erlöst hat. Warum erwähne ich all dieses? Weil niemals der Stolz Erlösung bringt, sondern nur die Demut. Solange der Sohn Gottes im Himmel war, wurde er nicht angebetet; er kam auf die Erde herab und wird angebetet. Es unterstanden ihm Sonne, Mond und Engel, aber er wurde nicht angebetet. Er wird auf der Erde Mensch, ein vollkommener, ein ganzer Mensch, um dem ganzen Erdkreis Heilung zu bringen. Was er irgendwie von der menschlichen Natur nicht angenommen hat, das hätte er auch nicht erlösen können. Wenn er zwar Fleisch, aber keine Seele angenommen hätte, dann hätte er diese auch nicht erlöst. Wie, soll Christus das, was an Wert zurücksteht, erlöst haben, das Kostbarere aber soll er nicht erlöst haben? Wenn man jedoch zugibt, er habe die Seele erlöst, wie er ja auch eine solche angenommen hat, dann auch die Vernunft, welche, ähnlich wie die Seele über den Körper erhaben ist, bei der Seele als wichtigster Faktor in Frage kommt. Hat Christus aber die Vernunft nicht erlöst, dann auch nicht die Seele, die tiefer steht22 . Man wird einwenden: „Deshalb hat er die menschliche Vernunft nicht angenommen, damit die S. 218menschlichen Bosheiten, die schlechten Gedanken keinen Eingang in sein Herz finden“. Wenn er also selbst nicht Herr zu werden verstand über das von ihm Erschaffene, wie wird er mir dann zürnen dürfen, wenn ich nicht Sieger sein kann auf einem Gebiete, auf dem er selbst es hätte sein sollen?
Doch ich habe meinen Vorsatz vergessen und mehr gesagt, als ich beabsichtigte. Ich hatte mir zwar einen Plan zurechtgelegt, aber die Zunge hat sich in ihrem Eifer nicht darnach gerichtet. Schenken wir also jetzt dem Bischof23 Gehör, und das Wenige, das ich gesagt habe, wollen wir um so eifriger zu Herzen nehmen, indem wir den Herrn preisen, der verherrlicht werde in alle Ewigkeit. Amen.
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Anecdota Maredsolana III, 2, 392—398. ↩
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Die Homilie lehnt sich an Luk. 2, 7 ff an. ↩
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Is. 1, 3. ↩
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Ps. 35, 7. ↩
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Ps. 112, 7. ↩
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Der Text enthält noch den unverständlichen Zusatz: et tamen in ipso diverticulo erant ↩
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Hohel. 5, 2. ↩
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Ps. 120, 4. ↩
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Hieronymus hat den Sündenfall der Engel im Auge. Nach Origenes werden die Engel zur Strafe in menschliche Leiber gebannt. Hier folgt ihm allerdings unser Kirchenvater nicht, wie aus dem gleich folgenden Satze „In caelis gloria, ubi nulla dissensio est“ sich ergibt. Auch tritt er comm. in Matth. 6, 10 dieser origenestischen Ansicht bestimmt entgegen. ↩
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Joh. 1, 1. ↩
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Joh. 1, 14. ↩
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Hieronymus gibt dem Ausdruck „verbum“ eine metaphysische Deutung und identifiziert ihn mit dem aus dem Johannesevangelium geläufigen Logosbegriff, während verbum an dieser Stelle soviel wie Botschaft bedeutet. ↩
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Hieronymus will nicht bestreiten, daß Maria mit Joseph vermählt war. Die Worte sollen nur ein Hinweis sein auf das jungfräuliche Leben der beiden Ehegatten. Daß Maria mit Joseph im legalen Sinne verheiratet war, gibt Hieronymus ohne weiteres zu in seiner Schrift adv. Helvidium c. 4. ↩
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Luk. 1, 35. ↩
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Is. 7, 14. ↩
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Röm. 14, 5 und Phil. 3, 15. ↩
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Apg. 8, 1. ↩
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Apg. 11, 19. ↩
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Es handelt sich um die von dem falschen Messias Bar Kochba geleitete Erhebung der Juden 132—135. ↩
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Im Orient feierte man an Epiphanie die Geburt und die Taufe Jesu sowie die Erinnerung an das erste Wunder zu Kana. Hieronymus wehrt sich dagegen, daß Geburt und Taufe an demselben Tage gefeiert werden. Sein Einwand wäre aber nur dann zugkräftig, wenn Geburt und Taufe in dasselbe Jahr zu verlegen waren. ↩
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Dieser Hinweis auf das Zeugnis der Natur legt die Vermutung nahe, daß der in der spätrömischen Zeit eifrig gepflegte Mithraskult, eine Huldigung an den Sonnengott, den Christen Veranlassung gab, das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember, den Geburtstag des Mithras, zu verlegen, um das heidnische Fest durch ein christliches zu verdrängen und der wachsenden Kraft der Sonne das neue Licht der Welt entgegenzustellen. ↩
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Hieronymus verrät eich hier als Anhänger des Trichotomismus. Er nimmt drei Bestandteile im Menschen an in Anlehnung an die ihm durch Origenes vermittelte platonische Philosophie, nämlich σῶμα, πνεῦμα und νοῦς [corpus, anima, spiritus oder hier sensus], vgl. auch in epist. ad Gal. 5, 17. 19—21; 6, 18; in Matth. 13, 38; 18, 19 f.; 27, 54. Diese Stelle richtet sich gegen Apollinaris von Laodicea. welcher leugnete, daß Christus bei der Menschwerdung neben den niederen auch die geistige oder vernünftige Seele angenommen habe. Sie sei in Christus durch den Logos ersetzt worden. ↩
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Mit dem Bischof dürfte Johannes von Jerusalem gemeint sein. Daß Bischof und Klerus von Jerusalem zur Weihnachtsfeier nach Bethlehem wallfahrteten, um mit den dortigen Mönchen das Weihnachtsfest zu begehen, wissen wir aus der Peregrinatio Silvia«. Vgl. Morin, Anecdota Maredsolana III, 2, 898. ↩