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Werke Tertullian (160-220) De spectaculis

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Über die Schauspiele (BKV)

27. Auch das, was an den Spielen nicht verwerflich ist, ist ein süßes Gift.

Wir müssen diese Versammlungen und Gesellschaften der Heiden schon deshalb hassen, weil der Name Gottes dort gelästert wird, weil man dort täglich die Löwen für uns fordert1, weil sie der Ort sind, wo die Verfolgungen beschlossen werden und von wo die Versuchungen ausgehen. Was wolltest du beginnen, wenn du in jenem wilden Getümmel gottlosen Beifallsgeschreies ergriffen würdest — ich meine nicht, als ob du dort von den Menschen etwas auszustehen oder zu erdulden haben könntest, denn niemand vermutet in dir einen Christen —, sondern was würde mit dir im Himmel geschehen, das erwäge! Zweifelst du etwa daran, dass in dem Moment, wo der Teufel in seinem Tempel raset, alle Engel vom Himmel herschauen und sich jeden einzelnen vermerken, wer eine Gotteslästerung ausstößt, wer sie anhört, wer seine Zunge, wer seine Ohren gegen den Willen Gottes dem Teufel zu Diensten stellt? Und du solltest diese Sitze der Feinde Christi nicht fliehen S. 133müssen? diesen Stuhl der Pestilenz und mit ihm die Luft selbst, die drückend darüber liegt, die von dem verbrecherischen Geschrei verpestet ist? Mag einiges davon lieblich, manches gefällig und rein, ja sogar ehrbar sein! Niemand mischt das Gift zwischen Galle und Nießwurztrank2, sondern in ein gewürztes und schmackhaftes und meistens in ein süßes Gericht tut man die schädliche Substanz, So träufelt auch der Teufel den Todestrank, den er bereitet, zwischen die angenehmsten und lieblichsten Gaben Gottes. Alles, was es dort Mannhaftes, Ehrbares, Wohltönendes, Gefälliges oder Zartes gibt, das siehe an wie einen Aufguss von Honig auf vergiftetes Backwerk und stelle ja nicht den Gaumenkitzel über die Gefahr, die in der Lieblichkeit liegt!


  1. Christianos ad leonem! rief oft plötzlich der bei den Schauspielen versammelte exaltierte Pöbel. ↩

  2. Ein Purgiermittel. ↩

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The Shows

Chapter XXVII.

We ought to detest these heathen meetings and assemblies, if on no other account than that there God's name is blasphemed--that there the cry "To the lions!" is daily raised against us 1 --that from thence persecuting decrees are wont to emanate, and temptations are sent forth. What will you do if you are caught in that heaving tide of impious judgments? Not that there any harm is likely to come to you from men: nobody knows that you are a Christian; but think how it fares with you in heaven. For at the very time the devil is working havoc in the church, do you doubt that the angels are looking down from above, and marking every man, who speaks and who listens to the blaspheming word, who lends his tongue and who lends his ears to the service of Satan against God? Shall you not then shun those tiers where the enemies of Christ assemble, that seat of all that is pestilential, and the very super incumbent atmosphere all impure with wicked cries? Grant that you have there things that are pleasant, things both agreeable and innocent in themselves; even some things that are excellent. Nobody dilutes poison with gall and hellebore: the accursed thing is put into condiments well seasoned and of sweetest taste. So, too, the devil puts into the deadly draught which he prepares, things of God most pleasant and most acceptable. Everything there, then, that is either brave, noble, loud-sounding, melodious, or exquisite in taste, hold it but as the honey drop of a poisoned cake; nor make so much of your taste for its pleasures, as of the danger you run from its attractions.


  1. [Observe--"daily raised." On this precarious condition of the Christians, in their daily life, see the calm statement of Kaye, pp. 110, 111. ↩

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The Shows
Über die Schauspiele (BKV)
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Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)

Inhaltsangabe

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