Übersetzung
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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)
26.
Du schreibst ferner: „Der Diener Gottes darf niemals bittere, sondern immer nur sanfte und milde Worte in seinem Munde führen“. Gleich als ob nun der Diener Gottes vom Lehrer und Priester der Kirche verschieden sei, schreibst du an anderer Stelle, uneingedenk des oben angeführten Satzes: „Der Priester und Lehrer hat die Handlungen aller zu beobachten und die Sünder strenge zu tadeln, damit nicht er für sie Rechenschaft ablegen muß und ihr Blut von seinen Händen gefordert wird“. Doch mit dieser einmaligen Forderung begnügst du dich nicht, sondern wiederholst das Gesagte, um es einzuschärfen. Du sagst nämlich: „Der Priester und Lehrer darf niemandem schmeicheln, sondern muß mutig alle tadeln, damit er nicht sich und seine Zuhörer zugrunde richte“. Kann sich in einem Werke eine solche Disharmonie finden, daß du zuletzt nicht mehr weißt, was du vorher geschrieben hast? Denn wenn aus dem Munde eines Dieners Gottes nichts Bitteres hervorgehen darf, sondern nur, was sanft und milde ist, dann sind Priester und Lehrer keine Diener Gottes, da sie doch die Sünder in Strenge zurechtweisen, keinem schmeicheln, und kühnlich alle tadeln sollen. Wenn aber Priester und Lehrer nicht bloß Diener Gottes sind, sondern unter diesen eine hervorragende Stelle einnehmen, dann hast du umsonst den Dienern Gottes die Schmeichelworte und S. 379 süßen Redensarten vorbehalten, die doch eigentlich Sache der Häretiker sind und jener, die ihre Zuhörer täuschen wollen nach dem Apostelworte: „Solche Menschen dienen nicht unserem Herrn Jesu Christo, sondern ihrem Bauche. Mit süßen Reden und Schmeicheleien verführen sie die Herzen der Arglosen“1. Die Schmeichelei ist immer hinterhältig, durchtrieben und verführerisch. Treffend wird daher der Schmeichler von den Philosophen ein schön tuender Feind genannt2. Die Wahrheit ist bitter, mit runzeligem und mürrischem Gesichte tritt sie auf und stößt bei den Getadelten an. Darum sagt der Apostel: „Bin ich euch zum Feinde geworden, da ich die Wahrheit zu euch spreche?“3 Und der Komödiendichter spricht: „Nachgiebigkeit macht Freunde, Wahrheit gebiert Haß“4. Deshalb essen wir auch das Paschamahl zusammen mit bitteren Kräutern, und das Gefäß der Auserwählung belehrt uns, daß es zu feiern sei in Wahrheit und Aufrichtigkeit5. Laßt Wahrheit und Aufrichtigkeit in uns wohnen, und die Bitterkeit wird alsbald folgen!
Edition
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Dialogos contra Pelagianos Admonitio
26.
Item librum Pelagii confutat. — Addis praeterea (Tit. XIII, al. XIV), Servum Dei nihil amarum de ore suo, sed semper quod dulce est et suave debere proferre; et quasi alius sit servus Dei, alius doctor et sacerdos Ecclesiae, prioris oblitus sententiae, ponis in alio titulo (Tit. XXVII, al. XXII), sacerdotem sive doctorem omnium actus speculari debere, et fiducialiter corripere peccantes ne, pro iisdem rationem reddat [Al. reddas], et eorum sanguis de suis manibus requiratur. Nec semel dixisse contentus, idipsum replicas, et inculcas (Tit. XXXI) sacerdotem sive doctorem nemini adulari debere, sed audenter omnes corripere, ne et se et eos qui eum audiunt, perdat. Tantane est in uno opere dissonantia, ut quid prius dixeris nescias? Si enim servus Dei nihil amarum de suo debet ore proferre, sed semper quod dulce et suave est: aut sacerdos et doctor servi Dei non erunt, qui fiducialiter debent corripere peccantes, et nulli adulari, sed audacter omnes increpare; aut si sacerdos et doctor, non solum servi Dei, sed inter servos ejus principalem tenent locum, frustra servis Dei blanditias et dulcedines reservasti, cum hoc proprie haereticorum sit, et eorum qui decipere cupiunt audientes, dicente Apostolo: Hujusmodi enim Christo Domino nostro non serviunt, sed suo ventri. Et per dulces sermones et benedictiones seducunt corda innocentium (Rom. XVI, 18). Semper insidiosa, callida, blanda est adulatio. Pulchreque adulator apud philosophos definitur blandus inimicus. Veritas amara est, rugosae frontis ac tristis, offenditque correptos. Unde et Apostolus loquitur: Inimicus vobis factus sum, veritatem dicens vobis (Galat. IV, 16)? Et Comicus: Obsequium amicos, veritas odium parit. Quapropter et Pascha cum amaritudinibus comedimus, et vas electionis docet Pascha celebrandum in veritate et sinceritate (I Cor. V); veritas in nobis sit sinceritas, et amaritudo illico consequetur.