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Werke Hieronymus (347-420) Vita Hilarii

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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)

11.

Vom einundzwanzigsten bis zum siebenundzwanzigsten Lebensjahre aß er in den ersten drei Jahren S. 40eine halbe Metze Linsen1, welche er in kaltem Wasser anfeuchtete; die übrigen drei Jahre genoß er trockenes Brot mit Salz und Wasser. Vom siebenundzwanzigsten bis zum dreißigsten Lebensjahre nährte er sich von Feldkräutern und von den harten Wurzeln einiger Sträucher. Vom einunddreißigsten bis zum fünfunddreißigsten Jahre dienten ihm sechs Unzen2 Gerstenbrot und Gemüse, das ohne Öl zubereitet und nicht gar war, zur Speise. Als er aber fühlte, daß seine Sehkraft nachließ und der ganze Körper an Flechten und Ausschlag erkrankte, fügte er den genannten Lebensmitteln Öl bei. Bis zu seinem dreiundsechzigsten Jahre hatte er eine solche Stufe der Enthaltsamkeit erklommen, daß er außer diesen Dingen keine Frucht, kein Gemüse, noch sonst etwas genoß. Als er, weil sein Körper ganz entkräftet war, an einen nahen Tod dachte, entzog er sich vom vierundsechzigsten bis zum achtzigsten Jahre, von unglaublichem Eifer beseelt, sogar das Brot. Es hatte den Anschein, als ob er sich in jugendlicher Erstlingsbegeisterung dem Dienste Gottes weihen wollte in einem Alter, in welchem andere nachzulassen pflegen. Er stellte sich aus Mehl und feingeschnittenen Kräutern ein Süppchen her, wovon er kaum fünf Unzen als Speise und Trank für sich abwog. In dieser Weise lebte er bis an sein Ende, ohne jemals vor Sonnenuntergang das Fasten zu brechen, selbst nicht einmal an den Festtagen oder in Zeiten schwerer Erkrankung. Doch will ich mich jetzt wieder an die Reihenfolge der Tatsachen halten.


  1. Dimidium sextarium. Der Sextarius ist der 48. Teil der amphora. Zwanzig amphorae sind gleich einem culcus, der 525,27 l hält. Hilarion genoß also täglich etwa 1/4 l Linsen. ↩

  2. Die römische Unze war ein Zwölftel As und wog 27,288 Gramm. ↩

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Vita S. Hilarionis

11.

Victus Hilarionis. – A vicesimo primo anno usque ad vicesimum septimum, tribus annis dimidium lentis sextarium madefactum aqua frigida comedit, et aliis tribus panem aridum cum sale et [0032D] aqua. Porro a vigesimo septimo usque ad tricesimum, herbis agrestibus, et virgultorum quorumdam radicibus crudis sustentatus est. A tricesimo autem primo usque ad tricesimum quintum, sex uncias hordeacei panis, et coctum modice olus absque oleo in cibo habuit. Sentiens autem caligare oculos suos, [0033A] et totum corpus impetigine et pumicea quadam scabredine contrahi, ad superiorem victum adiecit oleum: et usque ad sexagesimum tertium vitae suae annum hoc continentiae cucurrit gradum, nihil extrinsecus aut pomorum, aut leguminis, aut cuiuslibet rei gustans. Inde cum se videret corpore defatigatum, et propinquam putaret imminere mortem, a sexagesimo quarto anno usque ad octogesimum pane abstinuit, incredibili fervore mentis, ut eo tempore quasi novus accederet ad servitutem Domini, quo caeteri solent remissius vivere. Fiebat autem ei de farina et comminuto olere sorbitiuncula, cibo et potu vix quinque uncias appendentibus: sicque complens ordinem vitae, numquam ante solis occasum, nec in diebus festis, nec in gravissima valetudine [0033B] [al. aegritudine] solvit ieiunium. Sed iam tempus est ut ad ordinem revertamur.

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