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The Life of Malchus, the Captive Monk
7.
After a long time as I sat one day by myself in the desert with nothing in sight save earth and sky, I began quickly to turn things over in my thoughts, and amongst others called to mind my friends the monks, and specially the look of the father who had instructed me, kept me, and lost me. While I was thus musing I saw a crowd of ants swarming over a narrow path. The loads they carried were clearly larger than their own bodies. Some with their forceps were dragging along the seeds of herbs: others were excavating the earth from pits and banking it up to keep out the water. One party, in view of approaching winter, and wishing to prevent their store from being converted into grass through the dampness of the ground, were cutting off the tips of the grains they had carried in; another with solemn lamentation were removing the dead. And, what is stranger still in such a host, those coming out did not hinder those going in; nay rather, if they saw one fall beneath his burden they would put their shoulders to the load and give him assistance. In short that day afforded me a delightful entertainment. So, remembering how Solomon sends us to the shrewdness of the ant and quickens our sluggish faculties by setting before us such an example, I began to tire of captivity, and to regret the monk’s cell, and long to imitate those ants and their doings, where toil is for the community, and, since nothing belongs to any one, all things belong to all.
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Leben und Gefangenschaft des Mönches Malchus (BKV)
7.
Nach langer Zeit saß ich einmal allein in der Wüste, ohne etwas anderes zu erblicken als Himmel und Erde. In stilles Nachdenken versunken gedachte ich unter anderem auch des Zusammenlebens mit den Mönchen. Besonders erinnerte ich mich der Gesichtszüge des Abtes, der mich unterwiesen, zurückgehalten und verloren hatte. Während mich solche Gedanken beschäftigten, sehe ich, wie es auf einem engen Fußwege von Ameisen wimmelt. Erstaunen mußte man über die Lasten, welche sie trugen, schwerer als ihr Körpergewicht. Einige schleppten mit ihren Freßzangen Samenkörner herbei; andere entfernten den Boden aus den Gängen und errichteten Dämme, um den Wasserzufluß abzugraben. Eine weitere Gruppe sorgte für den kommenden Winter und biß die Keime der eingebrachten Samenkörner ab, damit nicht etwa der feuchte Boden die Vorratskammern in Gemüsegarten verwandle. Eine letzte Abteilung schaffte in ernster Trauer die Leichen fort. .Am meisten jedoch fiel bei S. 80dieser großen Menge auf, daß die eine der anderen nicht im Wege war. Ja, wenn sie sahen, daß eine unter der bürdevollen Last zusammenbrach, dann stellten sie ihre Schultern hilfbereit zur Verfügung. Wirklich, dieser Tag bot mir ein herrliches Schauspiel. Ich dachte an Salomon, der uns zu den fleißigen Ameisen schickt und träge Geister durch ihr Beispiel aufrüttelt1 . Ich fing an, der Gefangenschaft überdrüssig zu werden und mich nach den Klosterzellen zu sehnen. Jenen Ameisen wünschte ich gleich zu werden, bei denen man für das Wohl des Ganzen arbeitete, wo dem Einzelwesen nichts eignet, vielmehr allen alles gehört.
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Spr. 6:6. ↩