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Werke Hieronymus (347-420) Vita Malchi

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The Life of Malchus, the Captive Monk

8.

When I returned to my chamber, my wife met me. My looks betrayed the sadness of my heart. She asked why I was so dispirited. I told her the reasons, and exhorted her to escape. She did not reject the idea. I begged her to be silent on the matter. She pledged her word. We constantly spoke to one another in whispers; and we floated in suspense betwixt hope and fear. I had in the flock two very fine he-goats: these I killed, made their skins into bottles, and from their flesh prepared food for the way. Then in the early evening when our masters thought we had retired to rest we began our journey, taking with us the bottles and part of the flesh. When we reached the river which was about ten miles off, having inflated the skins and got astride upon them, we intrusted ourselves to the water, slowly propelling ourselves with our feet, that we might be carried down by the stream to a point on the opposite bank much below that at which we embarked, and that thus the pursuers might lose the track. But meanwhile the flesh became sodden and partly lost, and we could not depend on it for more than three days’ sustenance. We drank till we could drink no more by way of preparing for the thirst we expected to endure, then hastened away, constantly looking behind us, and advanced more by night than day, on account both of the ambushes of the roaming Saracens, and of the excessive heat of the sun. I grow terrified even as I relate what happened; and, although my mind is perfectly at rest, yet my frame shudders from head to foot.

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Leben und Gefangenschaft des Mönches Malchus (BKV)

8.

Bei meiner Rückkehr zur Lagerstelle begegnet mir die Frau. In meinen Gesichtszügen vermag ich nicht die seelische Niedergeschlagenheit zu verbergen. Sie fragt, warum ich so mutlos sei, worauf ich ihr die Gründe mitteile. Ich fordere sie zur Flucht auf, sie schlägt die Mahnung nicht aus. Ich bitte um Stillschweigen, sie verspricht es. Unter beständigem Geflüster schweben wir zwischen Furcht und Hoffnung, In meiner Herde waren zwei auffallend große Böcke. Nachdem ich sie getötet hatte, verfertigte ich Schläuche und machte ihr Fleisch als Mundvorrat zurecht. Am ersten Abend traten wir die Reise an, beladen mit den Schläuchen und den Fleischstücken, während unsere Herrschaft uns in stiller Ruhe wähnte. Wir kamen zu dem zehn Meilen entfernten Fluß, blähten die Schläuche auf, legten uns auf dieselben und vertrauten uns so dem Wasser an. Ab und zu ruderten wir etwas mit den Füßen, damit die Verfolger unsere Spur verlieren sollten; denn die Strömung trieb uns abwärts und in erheblicher Entfernung von dem Orte, an welchem wir abgestoßen waren, landeten wir am anderen Ufer. Dabei war freilich das Fleisch naß geworden und zum Teil verloren gegangen, so daß wir kaum für drei Tage auf Nahrung rechnen konnten. Wir tranken uns noch einmal recht satt, um uns zu wappnen gegen den kommenden Durst. Dann eilten wir voran, jeden Augenblick S. 81rückwärts blickend. Zum Weitermarsch benutzten wir mit Vorliebe die Nächte statt der Tage, zum Teil aus Furcht vor den Nachstellungen der weithin umherschweifenden Sarazenen, zum Teil wegen der allzu großen Sonnenglut. Wenn ich davon erzähle, überläuft es mich Unglücklichen noch eiskalt, und wenn ich mich jetzt auch in Sicherheit weiß, so zittere ich doch noch am ganzen Körper.

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