3.
Wenn man durch das Rote Meer fährt, in dem der wahre Pharao mit seinem Heere umkommen möge, 1 gelangt man nach vielen Schwierigkeiten und Gefahren zu der Stadt Auxuma. 2 An beiden Ufern wohnen Nomadenvölker, die man mit mehr Recht als wilde Tiere bezeichnen möchte. Wer diese Gegend bereist, muß fortgesetzt auf der Hut sein, Waffen bei sich führen und sich für ein Jahr mit Proviant versehen. Das ganze Gewässer ist voll von verborgenen Felsen und gefährlichen Untiefen. Deshalb sitzt oben im Mastkorbe ein kundiger Beobachter und Lotse, der Anweisung gibt, wie das Schiff zu steuern und zu wenden ist. Es gilt schon für S. 219 eine glückliche Reise, wenn ein Schiff nach sechs Monaten den Hafen der oben erwähnten Stadt anläuft, wo sich dann der weite Ozean auftut. Von dort aus gelangt man wenn man sich scharf daran hält, vielleicht in einem Jahre nach Indien und zum Ganges, den die Hl. Schrift Phison nennt, der das ganze Land Hevilat durchfließt 3 und aus seiner im Paradiese liegenden Quelle vielerlei Chemikalien mit sich führen soll. Dort ist die Heimat des Karfunkels und des Smaragdes. Von dort kommen die glänzenden Perlen, besonders die großen, nach denen der Ehrgeiz der vornehmen Frauenwelt lechzt. Dort sind goldene Berge, die zu betreten wegen der Drachen, Greife und anderer Ungeheuer von ungeahnter Größe den Menschen unmöglich ist, woraus wir lernen möchten, wie gewaltig die Wächter sind, die uns vor der Habsucht bewahren wollen.
Exod. 14, 27 f. ↩
Die Lesart ist verderbt. Vallarsi entscheidet sich für Auxuma, das Arrian einen gewaltigen Handelsplatz in Abessinien nennt. Allein diese Stadt (M PL XXII 1074), das heutige Aksum, entspricht nicht den textlichen Voraussetzungen. Hilberg setzt den Handschriften folgend „Maxima“, denkt aber an Abisama an der Südostküste Arabiens (Ptolemaeus, Geogr. VI 7, 10). Nach der vorliegenden Schilderung muß die Stadt an der Ausmündung der Straße Bab el Mandeb liegen. ↩
Gen. 2, 11. ↩
