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Œuvres Boèce (480-524) Philosophiae consolatio

Edition Masquer
Consolatio philosophiae

I.

S. 68 [1] Iam cantum illa finiverat, cum me audiendi avidum stupentemque arrectis adhuc auribus carminis mulcedo defixerat. [2] Itaque paulo post: O, inquam, summum lassorum solamen animorum, quam tu me vel sententiarum pondere vel canendi etiam iucunditate refovisti adeo ut iam me posthac imparem fortunae ictibus esse non arbitrer. Itaque remedia, quae paulo acriora esse dicebas, non modo non perhorresco, sed audiendi avidus vehementer efflagito.

[3] Tum illa: Sensi, inquit, cum verba nostra tacitus attentusque rapiebas, eumque tuae mentis habitum vel exspectavi vel, quod est verius, ipsa perfeci. Talia sunt quippe, quae restant, ut degustata quidem mordeant, interius autem recepta dulcescant. [4] Sed quod tu te audiendi cupidum dicis, quanto ardore flagrares, si quonam te ducere aggrediamur agnosceres?

[5] Quonam? inquam.

Ad veram, inquit, felicitatem, quam tuus quoque somniat animus, sed occupato ad imagines visu ipsam illam non potest intueri.

[6] Tum ego: Fac, obsecro, et quae illa vera sit, sine cunctatione demonstra.

[7] Faciam, inquit illa, tui causa libenter. Sed quae tibi [causa] notior est, eam prius designare verbis atque informare conabor, ut ea perspecta, cum in contrariam partem flexeris oculos, verae specimen beatitudinis possis agnoscere.

Qui serere ingenuum volet agrum,

Liberat arva prius fruticibus,

Falce rubos filicemque resecat,

Ut nova fruge gravis Ceres eat.

Dulcior est apium mage labor,

Si malus ora prius sapor edat.

Gratius astra nitent, ubi notus

Desinit imbriferos dare sonos.

Lucifer ut tenebras pepulerit,

Pulchra dies roseos agit equos.

Tu quoque falsa tuens bona prius

Incipe colla iugo retrahere:

Vera dehinc animum subierint.

Traduction Masquer
Trost der Philosophie (BKV)

I.

S. 69 Schon hatte sie ihren Gesang beendet, als mich noch immer hörbegierig in Staunen versunken, das lauschende Ohr ihr zugewandt, der süße Zauber des Liedes fesselte. Endlich sprach ich: O du höchster Trost ermatteter Gemüter, wie hast du mich zugleich mit der Wucht der Gedanken und der Holdseligkeit des Gesanges erquickt, so sehr, daß ich mich nun und fortan den Schlägen der Fortuna gewachsen fühle. Darum bebe ich jetzt nicht mehr zurück vor jenen Heilmitteln, die du noch eben als zu scharf bezeichnetest, sondern fordere sie hörbegierig mit Heftigkeit. – Da sprach jene: Ich habe es wohl gefühlt, wie du unsre Worte schweigend und mit Aufmerksamkeit·aufrafftest, und diese Verfassung deines Geistes habe ich nicht nur erwartet, sondern ich habe sie in Wahrheit selber bewirkt. Was übrig bleibt, ist derart, daß es beim Kosten wohl herb, beim Genusse aber süß ist. Und wenn du dich jetzt hörbegierig nennst, von welcher Glut würdest du entflammt sein, wenn du erkenntest, wohin wir dich zu führen unternehmen? – Wohin? fragte ich. – Zum wahren Glück, sprach sie, von dem auch dein Geist träumt; da aber dein Auge auf Schattenbilder gerichtet ist, vermag er es selbst nicht anzuschauen. – Darauf ich: Eile, ich beschwöre dich, und zeige mir ohne Zögern, was dieses Wahre ist. – Deinetwegen will ich es gerne tun, sagte sie, doch werde ich zuvor versuchen den Grund, der dir bekannter ist, mit Worten zu bezeichnen und zu gestalten, damit du ihn erst erblickst und dann, wenn du dein Auge nach der entgegengesetzten Seite wendest, das Bild des wahren Glückes zu erkennen vermögest.

I. Rodet der Landmann das fruchtbare Saatfeld,

Tilget er erstlich das taube Gesträuch aus,

Sichelt den Dornbusch, wuchernde Farren,

Dann erst lohnt Ceres mit üppigen Ähren.

Süßer noch mundet die Mühe der Bienen,

Spürte den bittern Geschmack erst die Zunge.

Holder noch leuchten die Sterne hernieder,

Schweigt erst der Sturm und des Regens Gebrause.

Luzifer muß erst die Finsternis scheuchen,

Ehe der Tag dann das Rosengespann führt.

Du von falschen Gütern geblendet,

Schüttle zuvor vom Nacken das Joch ab,

Dann erst erfüllt die Wahrheit den Geist dir.

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