Nr. 46
Fern sey, um dasselbe abermals und ausführlicher zu sagen, eine so abscheuliche, frevelhafte Einbildung, es habe jener Gott, das Heil aller Dinge, das Haupt alles Guten und der Pfeiler der Güte; und um Ihn mit menschlichem Lobe zu preisen, der Weiseste, Gerechte, der Alles vollkommen und mit Bewahrung der Unversehrtheit dessen was ihm zugemessen ward, hervorbringt, irgend Etwas gebrechlich und entfernt vom gehörigen Maaß gemacht, oder Er sey irgend einem Dinge die Ursache des Elends und der Gefahr, oder Er habe die Zustände selbst des menschlichen Lebens angeordnet, befohlen und nach seiner Bestimmung ihren Verlauf vorgeschrieben. Diese Dinge sind für Ihn zu niedrig und seine Machtvollkommenheit vernichtend, und so sehr ist der Glaube, solcher Dinge Urheber sey Er, entfernt, daß dem Verbrechen der Gotteslästerung verfällt, wer immer denkt, der Mensch sey durch Ihn entstanden; ein unglückseliges und elendes Ding, das zu seyn sich betrübt; das seinen Zustand verwünscht und betrauert, das keinen andern Grund seiner Erschaffung erkennt, als den Uebeln zu ihrer Ausbreitung Gelegenheit zu geben und fortwährend elend zu seyn; an dessen Peinen was weiß ich welch' eine verborgene Macht, der Menschheit widersachende Grausamkeit sich weidet.
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