Nr. 17
Und doch ihr eifrigen Verehrer und mächtigen Priester der Götter, wie bemerkt, wie nehmt ihr denn gar nicht wahr, welche schmählichen Leidenschaften, welchen unanständigen Unsinn ihr euern Gottheiten beilegt, ernstlich versichernd, diese überaus ehrwürdigen Götter zürnten den Christen? denn was anders ist der Zorn als Wahnsinn, Wuth, Rachgier, und verwilderten Herzens für eines Andern Pein schwärmen? Das also kennen, erdulden und empfinden die großen Götter, was die Bestien, was die Thiere, was die todtbringenden Schlangen im Giftzahn besitzen? Was beim Menschen Aufwallung, was beim Thier das Schädliche ist, das empfindet, nach eurer Versicherung, jene vortreffliche Wesenheit, die in fortdauernder Güte festbegründet steht; und was folgt nun nothwendig, als daß ihre Augen Funken sprühen, daß sie in Flammen lodern, daß die Brust die schnaubende Wuth durch den Mund ausstößt, und daß der brennenden Worte Trocknung die Lippen bleicht?
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