Nr. 18
Wenn dieß aber wahr ist, und es ist zuverlässig bekannt, daß die Götter in Zorn aufbrausen und durch das Wirren solcher Aufwallungen bewegt werden, dann sind sie der Unsterblichkeit und ewigen Dauer nicht theilhaftig, noch auch kann ihnen irgend eine Göttlichkeit beigelegt werden: denn wo irgend eine Gemüthsbewegung stattfindet, dort ist deßgleichen, wie die Weisen dafürhalten, nothwendig Leidenschaft vorhanden. Wo aber Leidenschaft sich befindet, da folgt schicklicher Weise Zerrüttung, und wo diese eintritt, da ist Schmerz und Krankheit. Wo Schmerz und Krankheit, da haben Entkräftung und Verderbniß schon Raum gewonnen, welcher beider Plage den nahen Untergang andeuten, den Alles beendigenden Tod, welcher jedem empfindenden Wesen das Leben entreißt.
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