Nr. 14
Euere Theologen und Erforscher des verborgenen Alterthums sagen also, in der Welt seyen drei Jupiter; deren Einer vom Vater Aether, der andere vom Himmel und der dritte vom Saturn, der Sage nach auf der Insel Kreta begraben und geboren, erzeugt wurde; fünf Sonnen und fünf Merkure, von welchen, wie man berichtet, die erste Sonne ein Sohn Jupiters S. 124 genannt und für einen Enkel des Aethers gehalten wird; die zweite ist deßgleichen ein Sohn Jupiters und von Hyperiona geboren; die dritte ist ein Sohn Vulkans, nicht des Lemnischen, sondern des von Nilus erzeugten; der vierten Vater ist Jalysus, welchen Rhodas in den heroischen Zeiten dem Akanthos gebar; die fünfte ist eines skythischen Königs und der gestaltenwandelnden Kirke Sohn. Der erste Merkur dann, von dem man erzählt, er habe mit geiler Brunst nach der Proserpina gewiehert, ist der Abkömmling des obersten Himmels. Unter der Erde befindet sich der Andere, welchen man als Trophonios erwähnt. Der dritte hat Maja zur Mutter und den dritten Jupiter zum Erzeuger. Der vierte ist ein Sprosse des Nilus, dessen Namen auszusprechen das ägyptische Volk schaudert und verabscheut. Der fünfte ist des Argus Tödter, der Flüchtling und Verbannte, der den Aegyptern die Schrift entdeckte. Allein man sagt, es gebe auch fünf Minervas, deren erste nicht Jungfrau, sondern von Vulkan, des Apollo Mutter sey; die andere, des Nilus Tochter, hält man für die ägyptische Sais; die dritte, des Saturns Tochter, erdachte den Gebrauch der Waffen; die vierte, von Jupiter erzeugt, nennen die Messener Koryphasia und die fünfte ist, welche den nach Blutschande begierigen Vater Pallans tödtete.
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