Nr. 27
Nicht also, wie jene heiligen und geheimen Mysterien entdecken, so werden euere Götter geraubt und rauben? Sie knüpfen Ehebündnisse, erstrebt durch diebische Kniffe? Man entreißt Widerstrebenden und Unwilligen den Schmuck der Jungfräulichkeit? Von herandrohender Rache wissen S. 154 sie nichts? Was den Geraubten begegnet, deß ist man unbewußt? Die Verlorenen werden wie Menschen aufgesucht und beim hellsten Sonnenschein durchwandern sie mit Leuchten und Fackeln die weite Erde? Sie werden angeregt, betrüben sich, werfen Trauerkleider um, nehmen die Merkmale des Jammers an, und um dem Verlangen durch Nahrung und Speisung gefällig zu seyn, wird nicht irgend ein Grund, eine Zeit, ein gewichtiges Wort oder ernste Gastfreundlichkeit bewirken, sondern die Offenbarung des schandvollen Unflaths des Leibes und die Ausstellung jener Theile, welche die allgemeine Schamhaftigkeit, welche das Gesetz der Sittsamkeit zu verbergen befiehlt; welche vor keinen Ohren ohne Erlaubniß und ohne vorhergehendes Respektvermelden zu nennen erlaubt ist. Ich frage, was war in solchem Anschauen, was in Baubo's Scham, daß das weibliche Geschlechtszeichen die mit dem ähnlichen begabte Göttin zur Verwunderung und zum Lachen bewegte; daß es dem göttlichen Auge und Blicke einen Gegenstand und Vergessen der Trübsale darbot und durch plötzliche Heiterkeit in fröhlicheren Zustand hinüberführten Wie Vielfaches, wie Gewaltiges könnten wir verlachend und stichelnd vorbringen, verhinderte uns nicht der Volksglaube und der Schriften Auktorität.
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