Nr. 1
Wenn hier nun irgend eine Gelegenheit gegeben werden könnte, so wollte ich mit allen denen, welchen der Namen Christi verhaßt ist, hinsichtlich der von Anfang vorgesetzten Vertheidigung eine kurze Abschweifung machend, solche Worte wechseln. Haltet ihr es für keine Schmach, befragt Etwas zu antworten, so thut uns kund und sagt an, was die Ursache sey, daß ihr Christus mit so heftigen Kämpfen verfolget? oder welche Beleidigungen desselben euch veranlassen, daß ihr bei seines Namens Erwähnung auffahret in Heftigkeit wilder Affekte? Hat Er etwa, sich die königliche Gewalt anmaßend den gesammten Erdkreis durch höchst feindselige Legionen überfallen und von Anfang her friedliche Völker, die einen verletzt und niedergeworfen, die andern mit unterjochten Nacken Ihm zu gehorchen genöthigt? Hat Er, entbrannt von der Gier des Geizes, alle jene Schätze, mit welchen das Menschengeschlecht sich eifrigst zu versehen trachtet, zu seinem Eigenthum hingenommen? Hat er, ausgelassen vor Wollust, der Keuschheit Riegel mit Gewalt gebrochen oder diebischer Wiese fremder Ehre nachgestellt? Hat Er, vom finstern Stolz der Vermessenheit aufgebläht, Beleidigungen und Beschimpfungen ohne Unterschied mit Umgehung jeder persönlichen Verschiedenheit angethan? Der, war er auch nicht werth, daß ihr Ihm gehorsam schenken und glauben mußtet, doch um deßwillen schon nicht von euch vernichtet werden sollte, weil Er euch Heilsames bekannt machte, weil er euch den Weg zum Himmel und das Versprechen der Unsterblichkeit anwünschte; auch wenn er nicht in Allen das Licht des Lebens ausgebreitet und die Gefahr der Unwissenheit entfernt hat.
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