Nr. 8
Und weil ihr gewohnt seyd, unsere Glaubenstreue zu verlachen und die Leichtgläubigkeit selbst durch kurzweilige Scherze zu zerstäuben, so sagt an ihr Artige, vom lautern Weine der Weisheit erfüllt und durch den Trunk ersättigt, ist im Leben irgend ein Geschäft und Unternehmen, das die Verrichter nicht mit vorangehender Glaubenstreue beginnen, vornehmen und angreifen? Geht ihr auf Reisen, schifft ihr: glaubt ihr nicht nach vollbrachten Geschäften nach Hause wieder zurückzukehren? Pflügt ihr den Acker und füllet ihn mit der Samen Mannigfaltigkeit: glaubt ihr nicht nach dem Wechsel der Zeiten die Frucht einzuernten? Ihr knüpft das Band der ehelichen Gemeinschaft: nicht glaubend, es werde unbefleckt seyn und eine wohlwollende Verbindung unter den Verehlichten? Ihr erzeugt der Kinder Nachkommenschaft: nicht glaubend, sie werde wohlbehalten bleiben und nach des Alters Stufen zu dem Ziele des Alters hingelangen? Des Körpers Krankheiten vertrauet ihr der Hand des Arztes: nicht glaubend, es könnten die Krankheiten durch Milderung ihrer Strenge besänftigt werden? Krieg führt ihr mit dem Feinde: nicht glaubend, durch guten Erfolg der Schlachten den Sieg zu erlangen? Die Götter verehrt und bedient ihr: glaubt ihr nicht an derselben Seyn und daß sie euerm Flehen günstiges Gehör schenken?
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