Nr. 20
Um euch noch klarer und offenbarer darzuthun, welches Werthes der Mensch sey, den ihr der oberen Macht auf's ähnlichste entstehen laßt, so erfasset mit eurer Seele folgendes Bild, und wenn wir auch was möglich ist Vorbringen, so behaupten wir es, unternommen, nur gleichwie ein Gleichniß. Nehmen wir also auf dieser durchwühlten Erdfläche einen wohnlichen Ort an, der Gestalt nach wie eine Lagerstatt, gedeckt und durch Wände geschlossen; nicht zu sehr der Kälte, nicht zu sehr der Hitze ausgesetzt, sondern mittlerer Temperatur, kein Laut irgend eines Tones, weder von einem Vogel, noch von einem Tiere, noch von einem Menschen, noch von einem Ungewitter, noch endlich von irgend einem Gekrach oder vom schrecklichen Rollen des Donners soll in denselben eindringen. Dann wollen wir aussinnen, auf welche Weise derselbe das Licht empfange; nicht durch eingebrachtes Feuer, noch durch Sonnenschein; sondern etwas Erborgtes bewirke es, was, weil der Dunkelheit entgegengesetzt, des Lichtes Bild täuscht. Nicht ein einziger Zugang, noch auch ein gerader sey ihm, es komme auf vielfach gekrümmten Wegen und werde nicht zuweilen zurückgehalten, außer da ein nothwendiger Grund solches verlange.
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