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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 5

Zweiter Artikel. In den Teufeln ist Glauben.

a) Dies scheint nicht. Denn: I. „Der Glaube besteht im Willen der Gläubigen,“ sagt Augustin. Der Wille der Teufel aber ist schlecht. II. „Der Glaube ist eine Gnadengabe Gottes,“ nach Ephes. 2. Die Teufel aber haben die Gnade verloren. III. Der Unglaube ist die schwerste Sünde, wie Augustin erklärt (tract. 89. in Joan.) zu den Worten des Herrn, Joh. 15.: „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen gesprochen hätte, würden sie keine Sünde haben; nun aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.“ Hätten also die Teufel Glauben, so wären manche Menschen, die im Unglauben sind, größere Sünder wie die Teufel; was unzulässig erscheint. Auf der anderen Seite sagt Jakobus (2.): „Die Teufel glauben und zittern.“

b) Ich antworte, die Vernunft stimme der im Glauben ihr vorgestellten Sache zu auf Grund des Befehls, der vom Willen ausgeht. Der Wille kann nun zum Glauben bestimmen 1. auf Grund seiner Hinneigung zum Guten; und so ist glauben ein lobenswerter Akt; — 2. auf Grund von Wundern und Zeichen, z.B. von Totenerweckungen, welche die Rede des Glaubens begleiten, so daß offenbar die Vernunft erkennt, es müsse dies von Gott kommen, der nicht lügt; obgleich das, was gesagt wird, für sich nicht evident ist, so daß der Wesenscharakter des Glaubens nicht entfernt wird. Und in dieser letzteren Weise glauben die Teufel. Denn sie sehen viele offenbare Anzeichen, daß die Lehre der Kirche von Gott komme, obgleich sie die Wahrheiten, welche die Kirche lehrt, nicht in diesen selbst schauen; wie z. B. daß Gott dreieinig ist u. dgl.

c) I. Der Glaube der Teufel ist gewissermaßen erzwungen durch die Evidenz der Zeichen und Wunder; also ist da für ihren Willen nichts Lobenswertes. II. Die Gnadengabe des Glaubens, auch des ungeformten, neigt den Menschen hin zum Glauben gemäß der Richtung des Willens auf das Gute. Der Glaube in den Teufeln also ist keine Gnadengabe, sondern erzwungen vielmehr durch die durchdringende Kraft ihrer natürlichen Vernunft. III. Der Umstand selber, daß die Zeichen und Wunder, welche den Glauben begleiten, so evident sind, daß sie dadurch zum Glauben gezwungen werden, mißfällt den Teufeln; und wird somit dadurch in nichts ihre Bosheit gemindert.

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