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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 11

Sechster Artikel. In Christo waren mehrere Zustände des Wissens.

a) Es war da nur einer. Denn: I. Je vollendeter die Wissenschaft ist, als desto geeinter stellt sie sich
dar; wie ja auch die höheren Engel durch umfassendere Ideen erkennen
(I. Kap. 55, Art. 3.). Die Wissenschaft in Christo aber war höchst vollendet. Also war da nur ein Zustand. II. Unser Glaube leitet sich ab vom Wissen Christi, nach Hebr. 12.:
„Blicken wir auf den Urheber des Glaubens und den Vollender Jesum.“
Ein einziger Zustand des Glaubens in uns aber umfaßt alle Gegenstände
des Glaubens. Also war um so mehr in Christo nur ein Zustand des
Wissens. III. Die Wissenschaften unterscheiden sich voneinander gemäß den maßgebenden verschiedenen Gründen des Wissenswerten. Die Seele Christi aber
erkannte Alles unter einem einzigen maßgebenden Gesichtspunkte, nämlich
unter dem einen, von oben eingegossenen Lichte. Also war da nur ein
Wissenszustand. Auf der anderen Seite steht im Propheten Zacharias (3, 9.) „daß auf dem einen Ecksteine, nämlich Christo, sieben Augen sind.“ Unter dem Auge versteht man bildlich die Wissenschaft. Also waren in Christo mehrere Zustände des Wissens.

b) Ich antworte; die Christo eingegossene Wissenschaft hatte in Ihm
eine unserer Natur entsprechende Seinsbeschaffenheit. Dies ist aber der
Natur der menschlichen Seele entsprechend, daß sie in weniger umfassenden
Erkenntnisformen erkennt wie die Engel; so nämlich daß sie die der Gattung nach verschiedenen Naturen erkennt durch je einer jeden entsprechende
und verschiedene Ideen. Und daher kommt es, daß in uns verschiedene Zustände des Wissens sind, weil es verschiedene Arten im Bereiche des Wissenswerten giebt, insoweit was in der „Art“ übereinkommt durch ein und denselben Wissenszustand erkannt wird (I. Posteriora). Danach also waren
untereinander verschiedene Wissenszustände in der Seele Christi.

c) I. Soweit im Wissen Christi das in Betracht kommt, was vom direkt einwirkenden Einflusse Gottes herrührt, ist dieses Wissen höher und vollendeter in Christo wie in den Engeln. Soweit aber es die empfangende Natur angeht, ist es niedriger; und dazu gehört die Scheidung in den Zuständen. II. Unser Glaube stützt sich auf göttliche Autorität. Und danach
ist Christus Urheber unseres Glaubens gemäß seinem göttlichen Wissen,
das schlechthin ein einiges ist. III. Das Licht von Gott ist der gemeinsame maßgebende Grund für
Alles, was von Gott offenbart worden; gleichwie das Licht der einwirkenden Vernunft für Alles, was kraft der Natur erkannt wird. Und deshalb
mußten in Christo sich finden eigene den verschiedenen Naturen der Dinge
eigens entsprechende Ideen, damit jegliches Ding in der ihm eigenen Weise
erkannt werde. Danach also sind verschiedene Zustände im Wissen der Seele
Christi.

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