22. Regierung des Artavast; Krieg gegen die Römer.
Üeber Armenien herrscht Artavast der Sohn Tigrans. Er setzt seine Brüder und Schwestern als Erben in die Kantone von Aghiowit und Arberan ein, indem er ihnen den königlichen Antheil ah den Dörfern jener Provinzen überlässt mit besondern Einkünften und Pensionen nach dem Beispiele seiner Verwandten in den Gegenden von Haschtenikh, damit sie ehrenvoller und königlicher auftreten könnten als jene Arschakunier; nur legt er ihnen das Gesetz auf, nicht in der Provinz Ararat, dem königlichen Residenzorte, zu leben.
Andere Thaten von Mannheit und Kraft hat er nicht vollbracht, sondern er ass und trank müssig gehend; er spatzirte in den Morästen und Rohrdickichten umher und auf unebenen Wegen, indem er wilde Esel und Schweine hütete. Um Weisheit, Tüchtigkeit und gutes Andenken unbekümmert machte er nur als Diener und vollständiger Sklave seines Bauches seinen Unrath gross. In Folge des Tadels seitens seiner Truppen wegen seiner besonderen Nachlässigkeit und gewaltigen Gefrässigkeit, besonders auch, weil Antonius ihm Mesopotamien entrissen hatte, erzürnt gibt er Befehl das 10000 Mann starke Heer der Provinz Atrpatakan und die Bewohner des Berges Kaukasus mit den Aghovaniern und Iberiern zu versammeln; er marschirt aus, steigt nach Mesopotamien herab und schlägt die Truppen der Römer in die Flucht.