1.
Denket ja nicht, meine Schwestern, daß es euch an Nahrung fehlen werde, weil ihr nicht beflissen seid, den Weltleuten zu gefallen! So trachtet denn auch nie danach, durch menschliche Kunstgriffe eueren Unterhalt zu verdienen, sonst werdet ihr, ich versichere euch, vor Hunger sterben, und das mit Recht. Richtet vielmehr die Augen auf eueren Bräutigam! Dieser ist’s, der euch ernähren wird. Ist er mit euch zufrieden, so werden euch selbst jene, die euch am wenigsten geneigt sind, wenn auch wider ihren Willen, Nahrung verschaffen, wie ihr dies aus Erfahrung wißt. Und solltet ihr auch bei solchem Verhalten Hungers sterben, dann selig die Nonnen von St. Joseph! Vergeßt dies um der Liebe des Herrn willen nie! Da ihr einmal auf Einkünfte verzichtet habt, so entschlaget euch auch der Sorge um die Nahrung, sonst ist alles verloren. Jene, die nach dem Willen des Herrn Einkünfte haben, mögen meinetwegen solche Sorge tragen. Dies ist ganz recht, weil es ihrem Berufe entspricht: bei uns aber, meine Schwestern, wäre es Torheit.
