III, 35.
Natürlich, das Essen von Götzenopfern verbietet er, lehrt aber anderseits, man solle es für ein Adiaphoron halten, also man solle ohne Umschweife und Nachforschungen essen, auch wenn es Götzenopfer wären, sobald man nur nicht darauf aufmerksam gemacht ist. Folgendes Wort ist von ihm überliefert: »Was sie opfern, opfern sie den Dämonen; ich will aber nicht, daß ihr Genossen der Dämonen werdet«. So spricht und schreibt er einerseits, dann aber behandelt er hinwiederum das Essen als ein Adiaphoron, indem er schreibt: »Wir wissen, daß ein Götze nichts in der Welt ist, und daß kein anderer Gott sei als der einige«, und gleich darauf: »Die Speise empfiehlt uns nicht vor Gott; weder gewinnen wir etwas, wenn wir essen, noch werden wir dadurch geringer, wenn wir nicht essen«. Dann, nach einem so ungeheuerlichen Geschwätz, glaubt man ihn wiederkäuend am Speisetisch liegen zu sehen, und er spricht: »Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esset, ohne durch Nachforschungen euer Gewissen zu beschweren; denn die Erde ist des Herrn und ihre Fülle«. Ein Theaterstücklein, wie es noch niemand erfunden hat! Ein Ausspruch, so fremd und so widerspruchsvoll! Ein Wort, das sich selbst durch das eigene Schwert vernichtet! Ein ganz seltsamer Schuß, der zum Schützen zurückkehrt und ihn selbst trifft!