10.
[Forts. v. S. 118 ] Gering dagegen ist das Bedürfnis des Armen in seinem Hunger und süß die Ruhe seines Schlafes. Der Reiche aber hat sich kaum auf das Ruhebett gelegt und schon stellen sich dort rings um ihn seine Gedanken wie Feinde und Krieger; Sorgen um das Haus, um die Dienerschaft; Furcht vor den Dieben und den Verleumdern, Betrug seitens der Nachbarn und Fürsten. Alle Aufregungen wegen des Reichtums umwogen und umstürmen ihn, er sinnt auf Mittel: wie können wir den Reichtum vergrößern. Siehe, hart ist das Ruhebett des reichen Geizhalses, von allen Seiten überfällt ihn Trauer über Trauer, Schaden und Fehler sieht er zu Hause und trauert, Fehler sieht er auf dem Felde und trauert; er sieht Mängel bei den Herden und trauert. Allüberall erfassen ihn Sorgen und Trauer wie Wogen auf Wogen. Was soll ich dann noch erst sagen oder erwähnen über die Qualen im Jenseits und das Feuer der Hölle, welche den reichen und unbarmherzigen Geizhälsen bereitet sind?