10.
Darum kümmere dich um nichts dergleichen, durchforsche nicht die Lebensführung deines Vorstehers und verleumde nicht deine Priester und Lehrer! Du bist nicht beauftragt, den Sünden jemandes nachzuspüren, geschweige denn denjenigen des Priesters. Gottes Sache ist’s zu prüfen und zu richten, warum also willst du prüfen, richten und verleumden? Wenn du nicht einmal dazu Auftrag erhalten hast, über deinen Nächsten zu richten oder ihn zu prüfen und zu schmähen, um wieviel weniger über die Priester und Lehrer! Dein Leben durchforsche, darüber richte, nicht aber über das deiner Vorsteher. Ist er dagegen in Glaubenssachen verwerflich und lehrt er etwas Falsches, dann fliehe ihn, nahe ihm nicht, speise nicht mehr mit ihm, brich ab die (eucharistische?) Gemeinschaft mit ihm und komme mit ihm nicht mehr in Berührung; denn wessen Glauben fehlerhaft geworden und wer etwas Verkehrtes lehrt, mit dem brich den Verkehr ab und wäre es auch (ein) Paulus oder ein Engel; es geht nicht ohne Strafe ab, S. 142 gleichgültig mit ihm zu verkehren. Den Glauben zu prüfen ist deine Sache, über den Lebenswandel zu richten, ist Sache Gottes. Wenn ein Priester zuverlässig im Glauben ist, dann sei ihm nur gehorsam, seines Lebenswandels wegen schmähe ihn nie!