14.
[Forts. v. S. 158 ] Deshalb wollen wir einer kleinen Verdemütigung wegen nicht das ewige Heil auf das Spiel setzen. Viele haben ja des ewigen Lebens wegen ihre Person und ihre Habe für nichts geachtet, sie haben auf die eheliche Liebe und auf die Hingabe an ihre Kinder verzichtet, allerlei Qualen ertrugen sie mit Geduld und gingen sogar ins Feuer, nur um des Reiches Gottes teilhaftig zu werden. Dir stehen nicht Feuer und nicht Schwert bevor, nicht brauchst du allerlei Folter zu erdulden; nur herablassen sollst du dich zu deinem gekränkten Mitbruder und mit Bitten es versuchen, dich mit ihm auszusöhnen, und dafür erhältst du die Märtyrerkrone. Warum fällt es dir in deinem Herzen so schwer, deinen Bruder zu bitten? Du brauchst nicht durchs Feuer zu gehen, laß dich nur herbei zur Selbstverleugnung. Beeile dich darum, zuerst bittend zu deinem Nächsten dich herabzulassen, und erwirb die Krone des herrlichen glorreichen Martyriums und das unaussprechliche Glück des Himmelreiches.