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Werke Armenische Väter Reden des (Katholikos) Johannes Mandakuni Reden des (Katholikos) Johannes Mandakuni (BKV)
Über die Lasterhaftigkeit der Trinker.

3.

Wo gibt es denn noch eine solche Torheit und Blindheit wie diese, daß man dieses alles nicht zu einer Bosheit rechnet? Vor dem einen hütet er sich und nimmt sich in acht, über das andere setzt er sich geringschätzig hinweg und naht sich ohne Furcht dem, was doch dieselbe Bosheit (in sich) hat. Wahrhaftig stumpfsinnig und unvernünftig sind solche Menschen, sie gleichen irrenden Blinden, welche im Finstern umhertasten, so machen auch diese sich unterschiedslos an alles heran, werden nachlässig aus großer Gleichgültigkeit und tun furchtlos, was durch die Gebote untersagt ist. Denn wenn das Gesetz den Ehebruch und den Diebstahl verbietet, so verbietet es auch die Trunksucht und Verleumdung. Denn durch ein und dasselbe Gebot verbietet es gleicherweise alles. Wenn es sich nun um ein und dieselbe Sache (um gleiche Dinge) handelt, warum gehst du von dem einen (das einemal) ohne Zagen weg wie von etwas Schlimmen, während du dem andern (das anderemal) dich furchtlos nahst. Denn wenn der Ehebruch und Diebstahl etwas Schlechtes ist, ist es gewiß auch die Verleumdung und die Trunksucht; warum beklagst du also den Ehebruch und tust Buße dafür, weswegen jedoch huldigst du sorglos der Trunksucht und schlägst sie für nichts an, obgleich sie beide gleicherweise Wunden schlagen und beide töten. Denn der Gesetzgeber zeigte, daß sie gleich schlimm sind und von gleicher Unreinheit (sündhaft), und der, welcher sprach: die (Räuber) Diebe und Ehebrecher erben nicht das Reich Gottes, sprach auch: die Verleumder und Trunksüchtigen S. 180 können gleicherweise nicht teilhaftig werden des Reiches Gottes.

Wenn nun also der Ehebruch etwas Schlimmes ist, ist es auch die Trunksucht. Warum aber schreckst du nicht zurück und scheust dich nicht vor der Trunksucht wie vor dem Ehebruch, sondern nahst du dich furchtlos und huldigst ohne Besorgnis der häßlichen Trunksucht? Hörtest du nicht von Paulus, daß die Ehebrecher und Trunksüchtige die gleiche Strafe trifft? Wenn aber manche glauben, die Ehebrecher richte Gott, dagegen die Trunksüchtigen nicht, so sind diese Leute töricht und blind im Geiste, denn das gleiche Feuer, das gleiche Weh, die gleichen Qualen stehen den Trinkern wie den Ehebrechern bevor. Das Wehklagen in der Hölle beschrieb so auch der Prophet mit den Worten: Weh euch, ihr Gewaltigen, die Wein trinken, und euch, ihr Fürsten, die Branntwein mischen. Denn, so spricht er, infolge der Unmäßigkeit und Trunksucht verzehrt sie der Wein mit Feuer1.


  1. Is. 5, 22. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Reden des (Katholikos) Johannes Mandakuni (BKV)

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