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Über die Auferstehung des Fleisches. (BKV)
20. Cap. Sie behaupten mit Unrecht, die Propheten redeten nie im eigentlichen Sinne, sondern immer bildlich.
Wegen solcher Hypothesen also will ich nun ihr erstes Bollwerk zerstören, nämlich, dass sie behaupten, die Propheten hätten alles nur in Bildern verkündigt. Wenn das richtig wäre, so könnten die Bilder selber nicht mehr unterschieden werden, wofern nämlich nicht auch wirkliche Dinge vorausgesagt wurden, nach welchen die Bilder gezeichnet sind. Oder vielmehr, wenn alles nur Figuren sind, was wird denn das sein, wovon sie die Figuren sind? Wird man einen Spiegel vorhalten, wenn nirgendswo ein Gesicht ist? Mithin ist nicht alles Bild, sondern es gibt auch Wirklichkeiten, nicht alles Schatten, sondern es gibt auch Körper, dergestalt nämlich, dass einige wichtigere Prophezeiungen auf den Herrn selbst auch ganz klar lauten. Zum Beispiel, die Jungfrau empfing in ihrem Mutterleibe nicht figürlich und gebar den Emmanuel, den Gottmituns, nicht uneigentlicher Weise; und wenn er „die Kraft von Damaskus und die Beute von Samaria“1 auch in nur uneigentlicher Weise empfangen sollte, so sollte er doch in buchstäblicher Weise „wieder kommen zum Gericht mit den Ältesten und den Ersten des Volkes.“2 Denn es haben ja auch „gegen ihn getobt die Heiden“3 — in der Person des Pilatus — und „die Völker Eitles gegen ihn ersonnen“ — in der Person Israels. „Es haben die Könige der Erde dagestanden“ — Herodes — und „die Obrigkeiten sich gegen ihn versammelt,“ — Annas und Caiphas — „gegen den Herrn und seinen Gesalbten“. Er ist „wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt worden, und wie ein Schaf vor dem, der es schert“ — vor Herodes — „stumm ist, so öffnete er seinen Mund nicht“;4 „seinen Rücken gab er preis den Geisselhieben, seine Wangen den Backenstreichen, und sein Gesicht wandte er nicht ab vor dem Auswurf ihres Speichels. Er wurde unter die Gottlosen gerechnet; an Händen und S. 446 Füssen durchbohrt, über sein Gewand musste er das Los werfen lassen, den bittern Trank und das Kopfschütteln der Spötter hinnehmen, nachdem er von dem Verräter auf dreissig Silberlinge geschätzt war.“5
Wo sind in diesen Stellen des Isaias die Figuren, bei David die Bilder, die Gleichnisreden bei Jeremias? Nicht einmal seine Wunderkräfte haben sie in blossen Bildern prophezeit. Oder sind etwa den Blinden nicht die Augen geöffnet worden, hat die Zunge der Stummen keinen Laut gegeben, sind die erschlafften Hände und die wankenden Knie nicht wieder erstarkt, ist der Lahme nicht gesprungen wie ein Hirsch?6
Wenn wir diese Dinge allerdings auch in geistiger Weise zu deuten pflegen mit Beziehung auf die Heilung entsprechender Seelenfehler durch den Herrn, so sind sie doch, da sie auch in körperlicher Weise in Erfüllung gingen, ein Zeichen, dass die Propheten auf beide Arten geredet haben, wobei jedoch bestehen bleibt, dass ihre unverhüllten, eigentlichen und von jedem Schleier der Allegorie freien Aussprüche zahlreicher sind, wie z. B., wenn sie vom Untergang von Völkern und Städten, Tyrus, Ägypten, Idumäa, Karthago, sprechen, wie z. B. wenn sie über die Schläge und Begnadigungen, die Israel treffen, über seine Gefangenschaft, Befreiung und dessen endliche letzte Zerstreuung reden. Wer wird hier nach Interpretationen und nicht vielmehr nach blossen Anwendungen suchen? Die Thatsachen sind in dem Geschriebenen enthalten, sowie auch das Geschriebene in den Thatsachen gelesen wird. So ist die Form der prophetischen Ausdrucksweise nicht immer und nicht bei allen Dingen allegorisch, sondern nur zuweilen und bei einigen Dingen.
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On the Resurrection of the Flesh
Chapter XX.--Figurative Senses Have Their Foundation in Literal Fact. Besides, the Allegorical Style is by No Means the Only One Found in the Prophetic Scriptures, as Alleged by the Heretics.
Now, to upset all conceits of this sort, let me dispel at once the preliminary idea on which they rest--their assertion that the prophets make all their announcements in figures of speech. Now, if this were the case, the figures themselves could not possibly have been distinguished, inasmuch as the verities would not have been declared, out of which the figurative language is stretched. And, indeed, if all are figures, where will be that of which they are the figures? How can you hold up a mirror for your face, if the face nowhere exists? But, in truth, all are not figures, but there are also literal statements; nor are all shadows, but there are bodies too: so that we have prophecies about the Lord Himself even, which are clearer than the day. For it was not figuratively that the Virgin conceived in her womb; nor in a trope did she bear Emmanuel, that is, Jesus, God with us. 1 Even granting that He was figuratively to take the power of Damascus and the spoils of Samaria, 2 still it was literally that He was to "enter into judgment with the elders and princes of the people." 3 For in the person of Pilate "the heathen raged," and in the person of Israel "the people imagined vain things;" "the kings of the earth" in Herod, and the rulers in Annas and Caiaphas, were gathered together "against the Lord, and against His anointed." 4 He, again, was "led as a sheep to the slaughter, and as a sheep before the shearer," that is, Herod, "is dumb, so He opened not His mouth." 5 "He gave His back to scourges, and His cheeks to blows, not turning His face even from the shame of spitting." 6 "He was numbered with the transgressors;" 7 "He was pierced in His hands and His feet;" 8 "they cast lots for his raiment;" 9 "they gave Him gall, and made Him drink vinegar;" 10 "they shook their heads, and mocked Him;" 11 "He was appraised by the traitor in thirty pieces of silver." 12 What figures of speech does Isaiah here give us? What tropes does David? What allegories does Jeremiah? Not even of His mighty works have they used parabolic language. Or else, were not the eyes of the blind opened? did not the tongue of the dumb recover speech? 13 did not the relaxed hands and palsied knees become strong, 14 and the lame leap as an hart? 15 No doubt we are accustomed also to give a spiritual significance to these statements of prophecy, according to the analogy of the physical diseases which were healed by the Lord; but still they were all fulfilled literally: thus showing that the prophets foretold both senses, except that very many of their words can only be taken in a pure and simple signification, and free from all allegorical obscurity; as when we hear of the downfall of nations and cities, of Tyre and Egypt, and Babylon and Edom, and the navy of Carthage; also when they foretell Israel's own chastisements and pardons, its captivities, restorations, and at last its final dispersion. Who would prefer affixing a metaphorical interpretation to all these events, instead of accepting their literal truth? The realities are involved in the words, just as the words are read in the realities. Thus, then, (we find that) the allegorical style is not used in all parts of the prophetic record, although it occasionally occurs in certain portions of it.
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Isa. vii. 14; Matt. i. 23. ↩
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Isa. viii. 4. ↩
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Isa. iii. 13. ↩
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Ps. ii. 1, 2. ↩
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Isa. liii. 7. ↩
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Isa. l. 6, Sept. ↩
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Isa. liii. 12. ↩
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Ps. xxii. 17. ↩
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Ver. 18. ↩
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Ps. lxix. 22. Tertullian only briefly gives the sense in two words: et potus amaros. ↩
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Ps. xxii. 8. ↩
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Zech. xi. 12. ↩
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Isa. xxxv. 5. ↩
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Ver. 3. ↩
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Ver. 6. ↩