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Werke Ephräm der Syrer (306-373) Erklärung des Evangeliums
I. Abhandlung

25.

Hinsichtlich nun alles dieses legt das Gesetz selber Zeugnis ab; denn es steht im Buche der Schöpfung1 geschrieben:2 "In der Zeit als sie Rebekka dem Isaak verlobten, rief Abraham seinen ältesten Knecht — und dieser war sein Majordomus3 — und sagte zu ihm: "Wohlan! Leg du deine Hand unter meine Lenden und schwöre mir beim Herrn Gott, dem zu eigen sind Himmel und Erde, daß du nicht nehmen wirst ein Weib für meinen Sohn von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Mitte ich jetzt wohne; sondern gehe du in mein Land4 und in mein [Väter-]Erbe, und dort sollst du für meinen Sohn Isaak ein Weib nehmen." Die Ruhe Gottes5 wohnte dort in dem Lande der Kanaaniter, aber die Bewohner des Landes waren böse und gottlos; deswegen gab Abraham dem ältesten Knechte einen Eid und sagt: "Nicht nimm du ein Weib für meinen Sohn aus diesem Lande hier." Sondern, weil den Isaak Gott gesegnet hatte,6 daß er Herr jenes Landes sein solle, befahl Abraham, daß er für Isaak kein Weib S. 70 aus schlechten Menschen nehmen solle, so daß7 ein schlechtes Weib und ihre Kinder8 das Land der Güte9 erben würde; sondern jenes [Weib], das würdig sein sollte, sollte aus einem fernen Lande kommen und aus einem profanen10 Lande, daß sie das Weib jenes Sohnes würde, der von11 jenen Verheißungen her geboren war, und der König12 über das Land der Güte werden sollte. So auch wohnte die Güte des Herrn Gottes13 inmitten des Hauses Israels, aber nicht wurden jene [die Israeliten] würdig, vereinigt und verbunden zu werden mit Christus wegen ihrer Bosheit. Sondern es wurde das Wort unseres Herrn durch seine Apostel gesandt, daß sie gläubig machen und [herbei-]führen sollten ein Volk,14 dieses [nämlich], das aus den Heiden und aus einem profanen15 Lande und nach Art16 [jenes] Weibes ist, und kommen und mit Christus vereinigt werden sollte, der geboren ist von jenen Verheißungen her, und der König sein soll über die Erbschaft des Lebens.

Es spricht der älteste Knecht zu seinem Herrn: „Herr, wenn das Weib nicht mit mir gelten will, soll ich zurückführend deinen Sohn dorthin zurückführen?“ Es spricht Abraham zu seinem Knechte: „Wenn das Weib dir nicht wird folgen wollen, so sei du von diesem Eide hier entbunden, aber dennoch sollst du meinen Sohn nicht dorthin führen.“ Denn, wenn der alte Diener nicht kommen17 wird, um das Weib aus dem fernen Lande weg zu überreden,18 wird er seinem Herrn gegenüber strenger Strafen schuldig. Wenn er aber kommen19 , und20 das Weib nicht wollen wird, wird das Weib beraubt und verlustig21 jener Erbschaft, zu der es berufen worden war, und der Diener wird befreit von Strafenpein. So auch ist unsere Versammlung22 aus den Heiden, die gerufen wurde, zu gehen [und] die Erbschaft zu erben, die sie niemals gesehen hatte; wenn wir willig sind, den Aposteln, unseren Vermittlern, zu folgen, werden wir verbunden und vereinigt mit der Nachkommenschaft der Verheißung und mit dem S. 71 gebenedeiten Bräutigam, und wir erben das Königreich, das wir niemals gesehen haben; und die Apostel, unsere Nahebringer23 erhalten Herrlichkeit und Ehre. Wenn sie aber feige sein werden [und] sich fürchten werden und nicht gehen werden, zu predigen und uns zu rufen, verdienen sie strenge Strafen, wie auch der Apostel sagt: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünden würde“.24 Aber wenn sie uns rufen werden und wir nicht gehen, werden sie von Strafenpein befreit, aber25 wir werden arm und verlustig jener Erbschaft, zu der wir berufen waren; und Christus kommt [und] vereinigt sich nicht mit uns und wohnt nicht mit uns, wie auch der Knecht von Abraham Befehl erhielt: „Nicht sollst du meinen Sohn dorthin zurückführen.“

Denn während der Knecht auf dem Wege ging, da flehte er Gott an und bat im Gebete, daß mit Liebe und Bereitwilligkeit das Weib, deretwegen er gegangen war, verstehen26 möge, — indem er [dies] eher, als die Zeit [da war], festgesetzt hatte —,27 mit heiterem Antlitze vor ihm zu stehen und mit Freimut28 Antwort zu geben; denn also sagte er: „O Herr Gott meines29 Herrn Abraham, wenn du heute diesen Weg vor mir glücklich machen wirst,30 so geschehe es mir, wann ich eine Jungfrau über dieser Quelle31 sehen werde, und ich zu ihr sagen werde: “Gib mir ein wenig Wasser zu trinken„, und sie wird mir sagen: “Trinke du, und deinen32 Kamelen gib,33 daß sie trinken„, diese soll34 das Weib sein, das der Herr Gott seinem Diener Isaak bereitet hat.“ So auch wir, da wir auserwählt worden sind, ehe die Erde war, die auf die Apostel hörten, mit Liebe und Bereitwilligkeit, mit Freudigkeit und Ausdauer35 vor unseren Evangelisatoren zu stehen, damals wurden wir zum geehrten36 Bräutigam hingeführt.


  1. Das erste Buch Mosis, die Genesis, die im Syr. (xxx) "Buch der Schöpfung" heißt. ↩

  2. Vgl. zu dem folgenden Gen 24. ↩

  3. Wörtlich: "Chiliarch und Oekonom". ↩

  4. Heimatland. ↩

  5. Vgl. zu dem Ausdrucke z.B. Ps 131 (132), 8. Der Ausdruck weist wohl auf Bekanntschaft mit jüdischer Schriftgelehrsamkeit hin. ↩

  6. Der armen. Text hat – zweifellos falsch - : "Weil Isaak Gott (accus.) gepriesen (gesegnet) hatte". Vgl. zur obigen Übersetzung besonders Gen 24,7. ↩

  7. weil sonst. ↩

  8. Geburt. ↩

  9. Gutheit. ↩

  10. unreinen. ↩

  11. aus. ↩

  12. Herrscher. ↩

  13. Vgl. Ephräm (Moes. p. 30). ↩

  14. Versammlung. ↩

  15. unreinen. ↩

  16. in Ähnlichkeit. ↩

  17. gehen. ↩

  18. = überreden, daß das Weib einwilligt, aus jenem Lande fortzugehen und mitzukommen. ↩

  19. gehen wird. ↩

  20. aber. ↩

  21. Wörtlich: „es wird des Hauses vertrieben und wird arm von jener Erbschaft weg“. ↩

  22. Synagoge, Volk. ↩

  23. Heranbringer. ↩

  24. 1Kor 9,18. ↩

  25. und. ↩

  26. erkennen. ↩

  27. Die Übersetzung von „deretwegen“ an bis hierher scheint mir nicht ganz sicher; wahrscheinlich ist der armen. Text nicht in Ordnung. ↩

  28. frisch. ↩

  29. Statt imum ist imoy zu lesen. ↩

  30. willst. ↩

  31. Brunnen, Zisterne. ↩

  32. den. ↩

  33. „Gib usw.“ Der Übersetzer hat (xxx) als (xxx) (Iptv. „tränke“) statt, wie er es hätte müssen, als (xxx) („ich werde tränken“) gelesen. ↩

  34. wird. ↩

  35. Festigkeit. ↩

  36. kluge. ↩

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