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Werke Diognet (150) Epistula ad Diognetum Brief an Diognet (BKV)

8. Erst durch den Sohn Gottes haben wir Gott kennen gelernt.

Denn welcher Mensch wusste überhaupt, was Gott ist, ehe er selbst erschien? Oder willst du die gehaltlosen und läppischen Erklärungen jener unfehlbaren Philosophen annehmen, von denen die einen sagen, Gott sei Feuer - wohin sie selbst wandern werden, das nennen sie Gott, die andern, er sei Wasser1 oder ein anderes der von Gott geschaffenen Elemente? Freilich könnte, wenn eine von diesen Behauptungen annehmbar wäre, auch ein jedes der übrigen Geschöpfe in gleicher Weise für Gott erklärt werden. Aber das ist Blendwerk und Trug von Gauklern. Von den Menschen hat keiner Gott gesehen oder erkannt, er selbst hat sich kundgetan. Er offenbarte sich aber durch den Glauben, dem allein es gegeben ist, Gott zu schauen. Denn Gott, der Herr und Schöpfer des Weltalls, der alles gemacht und mit Ordnung eingerichtet hat, war nicht allein menschenfreundlich, sondern auch langmütig. Er war zwar immer ein solcher und ist es und wird es sein, milde und gut, leidenschaftslos und wahrhaft, und er ist allein gut; als er aber den grossen und unaussprechlichen Gedanken2 gefasst hatte, teilte er ihn nur seinem Sohne mit. Solange er nun seinen weisen Ratschluss als Geheimnis hei sich behielt und bewahrte, schien es, als oh er sich um uns nicht kümmere und unbesorgt sei; als er aber das von Anfang an in Aussicht Genommene durch seinen geliebten Sohn enthüllte und offenbar machte, gewährte er uns alles zusammen, sowohl die Teilnahme an seinen Wohltaten als auch das Schauen und die Einsicht3. Wer von uns hätte das jemals erwartet?


  1. Thales von Milet (um 600) hielt das Wasser, Heraklit von Ephesus (um 500) das Feuer für den Urgrund aller Dinge. ↩

  2. d. i. der Erlösung. ↩

  3. νοῆσαι; der codex hat ποιῆσαι. ↩

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