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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Drittes Buch
10. Kapitel: Lukas und Markus über den Gott des Alten Testamentes

4.

Es erschien, sagt er, auch den Hirten der Engel des Herrn, große Freude ihnen verkündend, „daß geboren war im Hause Davids der Heiland, welcher ist Christus, der Herr. Dann kam die Menge des himmlischen Heeres, welche Gott lobten und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede den Menschen guten Willens“1 . Nun behaupten die Gnostiker als Fälscher, daß diese Engel von der Achtheit gekommen seien und die Herabkunft des oberen Christus bezeichnet hätten. Doch diese Behauptung, daß der obere Christus und Heiland nicht geboren sei, sondern nach der Taufe Jesu der Anordnung gemäß erst auf diesen wie eine Taube herabgestiegen sei, stürzt dann zusammen, denn dann lügen die Engel der Achtheit nach ihnen, wenn sie sagen: „Euch ist heute in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr“2 . Nach ihnen ist ja weder Christus noch der Heiland damals geboren, sondern bloß der beauftragte Jesus, der von dem Demiurgen stammt, und auf diesen ist dann nach der Taufe, also erst dreißig Jahre später, der obere Heiland hinabgestiegen. In der Stadt Davids aber ist hinzugefügt, um zu verkünden, daß jene Verheißung erfüllt sei, die dem David von Gott gegeben wurde, daß nämlich aus der Frucht seines Leibes der ewige König stammen wird. Denn diese Verheißung S. 235hatte der Schöpfer der ganzen Welt dem David gegeben, wie David selber sagt: „Meine Hilfe ist vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“3 . Und wiederum steht geschrieben: „In seiner Hand sind die Grenzen der Erde, und die Höhen der Berge sind sein. Denn sein ist das Meer, und er hat es gemacht, und das Festland haben seine Hände gegründet. Kommet, lasset uns anbeten und niederfallen vor ihm und weinen vor dem Angesichte des Herrn, der uns erschaffen hat, denn er ist der Herr, unser Gott“4 . Deutlich verbündet der Heilige Geist durch David denen, die hören wollen, daß es Menschen geben wird, die den verachten werden, der uns geschaffen hat und der allein der Herr ist. Darum besagt die angeführte Stelle: Irret nicht, außer diesem oder über diesem gibt es keinen andern Gott, auf den man mehr achten müßte. Uns aber will er fromm und dankbar gegen den machen, der uns gebildet und erschaffen hat und ernährt. Was also muß nicht mit denen geschehen, die so große Lästerungen gegen ihren Schöpfer erfunden haben! — Aber auch die Engel bestätigen uns dasselbe. Indem sie nämlich sagen: „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede“, preisen sie ihn als den Schöpfer der überhimmlischen Wesen in der Höhe und aller Dinge auf Erden, als den, der seinem Geschöpf, d. h. den Menschen, seine Heilsgnade vom Himmel gesandt hat. Deswegen heißt es auch von den Hirten, daß sie zurückkehrten, indem sie Gott priesen für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen verkündet worden war5 . Keinen fremden Gott priesen die israelitischen Hirten, sondern den, der ihnen von dem Gesetz und den Propheten verkündet war, den Allschöpfer, den auch die Engel verherrlichten. Wenn aber die Engel einen anderen Gott verkündeten, nämlich den aus der Achtheit, und einen anderen die Hirten, dann haben die Engel der Achtheit ihnen den Irrtum und nicht die Wahrheit gebracht.


  1. Vgl. Lk. 2,8 ff. ↩

  2. Ebd 2,11 ↩

  3. Ps. 7,11 ↩

  4. Ps. 94,4 f. ↩

  5. Vgl. Lk. 2,20 ↩

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