4.
Auch jener Simeon, der die Antwort vom Hl. Geiste erhalten hatte, daß er den Tod nicht früher sehen werde als er Christum Jesum sehen würde, nahm diesen Erstgeborenen der Jungfrau auf seine Hände, pries Gott und sagte: „Nun entlässest du deinen Diener, o Herr, nach deinem Worte in Frieden, denn gesehen haben meine Augen dein Heil, das du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker als ein Licht zur Offenbarung der Heiden und zum Ruhme deines Volkes Israel“1 . Er bekannte also das aus Maria geborene Kind Jesus, das er auf seinen Händen trug, gerade als Christus, den Sohn Gottes, das Licht der Menschen und den Ruhm seines Israel, als den Frieden und Trost derjenigen, die schlafen gingen. Schon nämlich nahm er Menschen gefangen, indem er ihre Unwissenheit aufhob, seine Kenntnis ihnen schenkte und sie austeilte unter die, welche ihn erkannten, gemäß Isaias, welcher spricht: „Nenne seinen Namen: Erbeute hurtig, verteile schnell!“2 Das aber sind die Werke Christi. Also war Christus derjenige, den Simeon auf den Armen trug und als den Höchsten pries; den die Hirten sahen und Gott lobten; den Johannes, als er noch im Leibe seiner Mutter und jener noch im Schoße Mariens war, als Herrn erkannte und frohlockend begrüßte; den die Magier sahen und anbeteten, und dem sie die vorerwähnten3 Geschenke brachten, und vor dem sie sich niederwarfen als dem ewigen Könige; und dann kehrten sie auf einem andern Wege, als sie gekommen waren, also schon nicht mehr durch das Land der Assyrer, zurück. „Denn bevor noch der Knabe Vater und Mutter wird zu rufen S. 277wissen, wird er die Kraft von Damaskus und die Beute Samariens gegen den König der Assyrer ergreifen“4 , womit Isaias zwar versteckt, aber nachdrücklich kundtut, daß der Herr mit verborgener Hand Amalech eroberte. Deshalb entrückte er auch die Knaben im Hause Davids5 , die das Glück erlangt hatten, in jener Zeit geboren zu sein, um sie in sein Reich vorauszuschicken, als er selbst noch ein Kind war, und machte die Kinder der Menschen zu Märtyrern, die gemäß der Schrift getötet wurden wegen Christus, der zu Bethlehem in Juda, in der Stadt Davids, geboren war.