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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Paedagogus Paidagogos (BKV)
Zweites Buch
VIII. Kapitel. Ob man Salben und Kränze verwenden soll.

68.

1. Da wir aber der Lust keinen Raum gewähren, weil sie mit keinem für das Leben nützlichen Zweck verbunden ist,1 so wollen wir auch hier einen Unterschied machen und nur das Zweckdienliche wählen. Denn es gibt gewisse Wohlgerüche, die kein Kopfweh verursachen und die Sinnlichkeit nicht erregen, also nicht nach Liebesumarmung und zuchtloser Gesellschaft duften, die vielmehr, wenn sie mit Sittsamkeit verwendet werden, der Gesundheit zuträglich sind und einerseits dem Gehirn gut tun, wenn dies unpäßlich ist, andererseits auch den Magen stärken.

2. (Wir sind also weit davon entfernt, das Gehirn mit Blumen kalt zu machen, da das Nervensystem vielmehr eine Erwärmung nötig hat.) Wir dürfen nämlich den Gebrauch von Salben nicht ganz verwerfen, sondern müssen sie wie Arzneien und Heilmittel verwenden,2 um die erschlaffenden Kräfte neu zu beleben, und bei Schnupfen und Erkältungen und Übelkeit, wie auch der Lustspieldichter an einer Stelle sagt: S. a77 „Mit Salbenöl „Bestreicht er sich die Nase; denn gar heilsam ist's, Wenn dem Gehirn man gute Düfte bringen kann.“3

3. Auch das Einreiben der Füße mit dem Fett der wärmenden oder kühlenden Salben geschieht des Nutzens wegen, damit nämlich bei denjenigen, denen das Blut zum Kopf gestiegen ist, das Blut vom Kopfe zu den weniger wichtigen Körperteilen weggezogen und abgelenkt werde.

4. Eine Lust aber, die keinem Bedürfnis entspricht, erweckt den Verdacht einer unzüchtigen Sinnesart 4 und ist ein Mittel, um zu sinnlichen Genüssen zu reizen. Es ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob man sich mit Salbölen ganz begießt oder ob man sich mit einer Salbe einreibt; denn das eine ist ein weibisches Beginnen, das andere, das Einreiben, ist manchmal auch nützlich.


  1. Vgl. Plut Moral p. 645 F. ↩

  2. Sacra Par. 203 Holl. ↩

  3. Alexis Fr. 190 CAF II p. 368; A. Elter, Gnomol. hist. ram. 40. ↩

  4. Vgl. Plut. Moral, p. 646 C. ↩

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