14.
1. Wohin sollen wir fliehen, Homer, und wo finden S. a148 wir einen Halt?1 Zeige uns ein Land, das nicht in Aufruhr ist!2 Ergreif die Zügel nicht, Knabe, da du unerfahren bist, und besteig den Wagen nicht, da du nicht fahren kannst! An zwei Wagenlenkern hat der Himmel Wohlgefallen, und durch sie allein läßt sich das Feuer bei seiner Bewegung lenken. Denn durch die Lust wird der Sinn vom rechten Wege abgelenkt; und wenn das noch unentweihte Denkvermögen nicht von dem Logos erzogen wird, so verirrt es sich in zuchtloses Wesen und erleidet als Lohn für seine Verirrung den Sturz in den Abgrund!3
2. Einen Beweis dafür hast du an den Engeln, die wegen vergänglicher Schönheit Gottes Schönheit verließen und den so gewaltigen Sturz vom Himmel auf die Erde erlitten.4 Aber auch die Einwohner von Sichem werden dafür gestraft, daß sie zu Falle gekommen waren, indem sie die heilige Jungfrau schändeten:5 das Grab ist ihre Strafe, und die Erinnerung an ihre Bestrafung ist ein Erziehungsmittel zum Heile.
Vgl. das bekannte Wort des Archimedes δός μοι ποῦ στῶ κτλ.,f z.B. bei Pappos ed. Hultsch VIII p. 1060. ↩
Hier scheint eine Lücke im Text zu sein, in der eine Vergleichung der Seelenrosse und des sie lenkenden Logos mit Phaethon enthalten war. Das Folgende stammt vielleicht aus dem Phaethon des Euripides. ↩
Vgl. Platon, Phaidros p. 246 ff. ↩
Vgl. Gen. 6, 1 f. ↩
Vgl. ebd. 34. In der Zusammenstellung von Σικιμῖται mit καταπεπτωκότες ist ein Wortspiel enthalten; denn nach Onomast, sacra 184, 56 heißt Σίκιμα ἀναβαίνουσα; vgl. Ambros. in Ps. 8, 41. ↩
