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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Paedagogus Paidagogos (BKV)
Drittes Buch
VI. Kapitel. Daß allein der Christ reich ist.

34.

1. Reichtum nun muß man in würdiger Weise in Besitz nehmen und andern in liebevoller Weise mitteilen, nicht in unedler und nicht in hoffärtiger Weise; und die Freude am Schönen darf man nicht verkehren in Selbstsucht und geschmacklose Prahlerei, damit nicht auch von uns jemand sage: sein Pferd ist fünfzehn Talente wert oder sein Landgut oder sein Diener oder sein Gold, er selbst aber nur drei Kupfermünzen.1

2. Nimm nur einmal den Frauen ihren Schmuck und den Herren ihre Diener weg, so wirst du keinen Unterschied mehr zwischen den Herren und den gekauften Sklaven finden, nicht im Gang, nicht im Blick, nicht in der Sprache; so sehr also gleichen sie den Sklaven. Aber sie unterscheiden sich sogar dadurch von ihren Dienern, daß sie schwächer sind und daß sie infolge der Art ihrer Ernährung den Krankheiten mehr ausgesetzt sind.

3. Als beste Lehre muß man also stets die verkünden, daß „der S. a167 tüchtige Mann, der sittsam und gerecht ist“,2 sich im Himmel Schätze sammelt; wenn er den irdischen Besitz verkauft und an die Armen hingibt,3 dann wird er den unvergänglichen Schatz finden, bei dem es keine Motten und keine Diebe gibt.4

4. „Ein solcher ist wahrhaft glücklich, mag er groß und stark und berühmt oder5 klein und schwach und unbekannt sein, und er besitzt wahrlich den größten Reichtum; und wenn er reicher als Kinyras und Midas wäre, aber dabei ungerecht“6 und hoffärtig wie jener, der in Purpur und feiner Leinwand schwelgte und den Lazarus verachtete, »7 „so ist er doch unglücklich und führt ein erbärmliches Leben“8 und wird kein Leben haben.


  1. Vgl. CAF III p, 479 Adesp. 376. ↩

  2. Vgl. Platon, Gesetze II p. 660 E. Die Bemerkung überKinvras und Midas stammt aus Tyrtaios Fr. 12, 6 Bergk. ↩

  3. Vgl. ebd. 19,21; Mark. 10,21; Luk. 18,22. ↩

  4. Vgl. ebd. 19,21; Mark. 10,21; Luk. 18,22. ↩

  5. Es ist μέγας καὶ ἰσχυρὸς καὶ ἔνδοξος , ἐάν τε einzuschieben. ↩

  6. Vgl. Platon, Gesetze II p. 660 E. Die Bemerkung überKinvras und Midas stammt aus Tyrtaios Fr. 12, 6 Bergk. ↩

  7. Vgl. Luk. 16, 19f. ↩

  8. Vgl. Platon, Gesetze II p. 660 E. Die Bemerkung überKinvras und Midas stammt aus Tyrtaios Fr. 12, 6 Bergk ↩

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