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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Paedagogus Paidagogos (BKV)
Erstes Buch
VI. Kapitel. Gegen die Annahme, daß die Bezeichnung Kinder und Unmündige sich auf den Unterricht in den ersten Wissensgegenständen beziehe.

32.

1. Es ist aber nicht unstatthaft, auch die Ausdrücke eben jener Leute zu verwenden, daß die Erinnerung an das Bessere ein Durchseihen 1 des Geistes sei. Unter Durchseihen verstehen sie aber das Ausscheiden des Schlechteren infolge der Erinnerung an das Bessere. Notwendigerweise folgt darauf, daß man sich an das Bessere erinnert hat, die Reue über das Schlechtere; der Geist selbst also, sagen sie, ändere seine Gesinnung und bessere sich. In der gleichen Weise bereuen auch wir unsere Fehltritte, entsagen den mit ihnen verbundenen Schäden, lassen uns bei der Taufe durchseihen und eilen hinauf zu dem ewigen Licht, als die Kinder zu dem Vater.

2. „Frohlockend im Geiste sagt Jesus: Ich preise dich, Vater, Gott des Himmels und der Erde, daß du dies vor den Weisen und Verständigen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast,“ 2 wobei der Erzieher und Lehrer als Unmündige uns bezeichnete, die wir zum Heile geeigneter sind als die in der Welt Weisen, die, obwohl sie sich für weise halten, töricht sind. 3

3. Und indem er gleichsam mit den S. 233 Unmündigen stammelt, ruft er mit Frohlocken und großer Freude aus: „Ja, Vater, denn so ist es vor dir wohlgefällig gewesen.“ Deshalb wurde das vor „den Weisen und Verständigen“ der jetzigen Weltzeit Verborgene „den Unmündigen“ geoffenbart. 4

4. Unmündig sind demnach begreiflicherweise die Kinder Gottes, die den alten Menschen von sich abgelegt und das Gewand der Bosheit ausgezogen, dagegen die Unvergänglichkeit Christi angelegt haben, damit wir, neu geworden, ein heiliges Volk, wiedergeboren den Menschen unbefleckt bewahren und unmündig seien wie ein neugeborenes, von Hurerei und Bosheit gereinigtes Kind Gottes. 5


  1. Die Gnostiker sagten, daß die mit der Seele verbundenen unreinen Geister von der neuen und geistlichen Schöpfung durch das „Durchseihen“ abgesondert werden; vgl. Ecl. proph. 7, 3. ↩

  2. Luk, 10,21 (Matth. 11,25). ↩

  3. Vgl. Röm. 1,22 mit 1 Tim. 6, 4. ↩

  4. Luk. 10, 21 (Matth. 11, 25). ↩

  5. Zu 32, 4 vgl. Eph. 4, 22. 24; Jud. 23; 1 Kor. 15, 53; 2 Kor. 5f 17; 1 Petr. 2 9. ↩

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Introductory Note to Clement of Alexandria

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