146.
1. Die Anhänger des Basileides feiern auch den Tag seiner Taufe, indem sie die ganze vorhergehende Nacht mit Lesen zubringen.
2. Einige behaupten, die Taufe habe im 15. Jahre des Kaisers Tiberius am 15.Tag des Monats Tybi stattgefunden, andere, daß sie am 11. Tag des nämlichen Monats stattgefunden habe.
3. Bei der genauen Bestimmung der Zeit seines Leidens setzen es die einen in das 16. Jahr des Kaisers Tiberius auf den 25. Phamenoth oder auf den 25. Pharmuthi. Andere aber behaupten, daß der Heiland am 19. Pharmuthi gelitten habe.
4. Einige von ihnen behaupten sogar, daß es am 24. oder 25. Pharmuthi gewesen sei.
5. Ferner müssen wir auch noch folgendes zu unserer Zeitberechnung hinzufügen, nämlich die Tage von der Verödung Jerusalems an, von denen Daniel andeutungsweise spricht. (Nach der Zerstörung Jerusalems kommen noch) die 7 Jahre und 11 Monate des Vespasianus. Denn die zwei Jahre1 werden mit den 17 Monaten und 8 Tagen des Otho, Galba und Vitellius zusammengenommen.
6. Und so kommen die 3 Jahre und 6 Monate zustande, und dies ist „die Hälfte der Siebenheit“,2 wie der Prophet Daniel gesagt hat.
7. Er hat aber gesagt, daß 2300 Tage vergehen von der Zeit, da durch Nero der Greuel in die Heilige Stadt eindrang, bis zu ihrer Zerstörung.
8. Denn dies lehrt der darauffolgende Satz: „Wie lange wird das Gesicht Bestand haben, daß das Opfer aufgehoben und der Frevel der Verwüstung gestattet ist, und (wie lange) wird die Heeresmacht und das Heiligtum zertreten werden? Und er antwortet ihm: Bis es Abend und Morgen wird an 2300 Tagen, und dann wird das Heiligtum vernichtet werden.“3
9. Diese 2300 Tage ergeben 6 Jahre 4 Monate; die Hälfte dieser Zeit hindurch war noch Nero an der Regierung, und so verging eine „Hälfte der Siebenheit“. Die andere Hälfte ist Vespasianus zusammen mit Otho, Galba und Vitellius an der Regierung.
10. Und deswegen sagt Daniel: „Selig ist, wer die 1335 Tage erreicht.“4 Denn bis zu (dem Ende von) diesen Tagen dauerte der Krieg, und hernach hörte er auf.
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Gemeint sind die zwei Jahre der Regierung des Vespasianus, die der Zerstörung von Jerusalem vorhergingen. ↩
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Dan 9,27. ↩
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Ebd. 8,13 f. - Das überlieferte (xxx) arthäsetai darf nicht in (xxx) katharthäsetai geändert werden; denn während bei Daniel von einer Reinigung oder Wiederherstellung des Heiligtums die Rede ist, wird bei Clemens, wie besonders 146,7 zeigt, die Weissagung auf die Zerstörung des Tempels gedeutet. Dafür wird das Verbum (xxx) arthäsetai verwendet, ähnlich wie in dem oben 125,5 angeführten Vers; vgl. auch 146,8 (xxx) hä thysia hä artheisa. ↩
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Dan 12,12. ↩