160.
1. Und Hiob der Gerechte sagt: „Nackt bin ich aus meiner Mutter Schoß gekommen, und nackt werde ich dorthin (in den Schoß der Erde) zurückkehren“,1 nicht nackt an Besitztümern; denn das wäre etwas Geringes und Gewöhnliches; vielmehr wird er als ein Gerechter dorthin S. b108 zurückkehren, nackt von Bosheit und Sünde und nackt von dem körperlosen Schattenbilde, das die begleitet, die ungerecht gelebt haben.2
2. Denn das ist der Sinn des Wortes: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet“,3 mit reinem Leib und heiliger Seele infolge der Vermeidung böser Werke, indem uns Gott mit jenem Wort zeigen will, daß er uns so haben will, wie er uns aus dem Mutterschoß der Taufe4 geboren hat.
3. Denn indem so eine Geburt auf die andere folgt, will sie uns im allmählichen Fortschreiten zur Unsterblichkeit führen. „Aber der Gottlosen Licht wird ausgelöscht werden.“5
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Hi 1,21. ↩
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Vgl. Platon, Phaidon p. 81 CD. ↩
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Mt 18,3. ↩
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Der Vergleich zwischen dem die Wiedergeburt vermittelnden Taufwasser und dem Mutterschoß findet sich auch an anderen Stellen; vgl. Dionysios Areopagites, Kirchliche Hierarchie II 2,7 („Bibliothek der Kirchenväter“ S. 106); Kyrillos von Jerusalem, Mystagogische Katechese II 4 (ebd. 41. Band S. 370); vgl. H. Usener, Religionsgeschichtliche Untersuchungen I S. 167; A. Dieterich, Mutter Erde S. 114. ↩
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Hi 21,17. ↩