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Gegen Celsus (BKV)
44.
Fern steht Celsus dem Verständnis der Schrift, wenn er sagt, „ Gott habe den Gerechten auch Brunnen gegeben“1 . Es ist ihm entgangen, dass „die Gerechten“ zwar keine Zisternen herrichten, aber „Brunnen“ graben2 und tief unter dem Boden lebendige Quellen und Adern trinkbaren Wassers zu finden suchen; denn sie verstehen im bildlichen Sinne das Gebot, welches befiehlt: „Trinke Wasser aus deinen Gefäßen und aus deinen Quellbrunnen! Lass deine Wasser nicht herausfließen aus deiner Quelle, aber auf deine Straßen lasse ausströmen deine Wasser! Nur dir allein sollen sie zu Gebote stehen, und kein Fremder soll teilhaben mit dir!“3 . An vielen Stellen hat sich die Schrift der Aufzeichnung von Tatsachen nur zu dem Zwecke bedient, um wichtigere und tiefsinnigere Wahrheiten dadurch nahezulegen. Hierzu gehören auch die Erzählungen von „den Brunnen“ und von „den Heiraten“, und den verschiedenen „ehelichen Verbindungen der Gerechten“**, über die man passender durch die betreffenden Erklärungsschriften Klarheit zu schaffen versuchen wird. Dass aber auch „Brunnen“ in dem Lande der Philister von den Gerechten hergestellt S. 358 worden sind, wie in der Genesis geschrieben steht4 , beweisen die wundervollen Brunnen, die man zu Askalon zeigt, und die wegen ihrer seltsamen und von den übrigen Brunnen abweichenden Bauart der Erforschung wert sind.
Dass „rechtmäßige Frauen und Dienerinnen“ bildlich zu deuten seien, ist eine Lehre, die wir nicht selbst erfunden, sondern von weisen Männern der früheren Zeit übernommen haben. Einer von diesen sagte, um den Hörer zu sinnbildlicher Deutung abzuregen: „Saget mir doch, die ihr das Gesetz anerkennt, hört ihr denn das Gesetz nicht? Denn es steht geschrieben: Abraham hatte zwei Söhne, einen von der Magd, und einen von der Freien. Aber der von der Magd war dem Fleische nach geboren, der von der Freien aber durch die Verheißung. Das ist bildlich gesprochen; denn es bedeutet die zwei Bündnisse, das eine vom Berge Sinai, das zur Dienstbarkeit gebiert, das ist Hagar,“ und kurz darauf heißt es: „Das obere Jerusalem aber ist frei, welches ist unsere Mutter“5 . Man braucht nur den Brief an die Galater heranzuziehen, um zu erfahren, welcher bildliche Sinn den biblischen Berichten von „den Heiraten“ und „den ehelichen Verbindungen mit den Dienerinnen“ zugrunde liegt. Die Schrift will, dass wir von den Handlungen dieser Personen nicht diejenigen nachahmen, die als rein körperliche Betätigungen gelten müssen, sondern „die geistigen“, wie die Apostel Jesu sich auszudrücken pflegen6
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Origen Against Celsus
Chapter XLIV.
And erring widely from the meaning of Scripture, he says that "God gave wells 1 also to the righteous." Now he did not observe that the righteous do not construct cisterns, 2 but dig wells, seeking to discover the inherent ground and source of potable blessings, 3 inasmuch as they receive in a figurative sense the commandment which enjoins, "Drink waters from your own vessels, and from your own wells of fresh water. Let not your water be poured out beyond your own fountain, but let it pass into your own streets. Let it belong to you alone, and let no alien partake with thee." 4 Scripture frequently makes use of the histories of real events, in order to present to view more important truths, which are but obscurely intimated; and of this kind are the narratives relating to the "wells," and to the "marriages," and to the various acts of "sexual intercourse" recorded of righteous persons, respecting which, however, it will be more seasonable to offer an explanation in the exegetical writings referring to those very passages. But that wells were constructed by righteous men in the land of the Philistines, as related in the book of Genesis, 5 is manifest from the wonderful wells which are shown at Ascalon, and which are deserving of mention on account of their structure, so foreign and peculiar compared with that of other wells. Moreover, that both young women 6 and female servants are to be understood metaphorically, is not our doctrine merely, but one which we have received from the beginning from wise men, among whom a certain one said, when exhorting his hearers to investigate the figurative meaning: "Tell me, ye that read the law, do ye not hear the law? For it is written that Abraham had two sons; the one by a bond maid, the other by a free woman. But he who was of the bond woman was born after the flesh; but he of the free woman was by promise. Which things are an allegory: for these are the two covenants; the one from the Mount Sinai, which gendereth to bondage, which is Agar." 7 And a little after, "But Jerusalem which is above is free, which is the mother of us all." And any one who will take up the Epistle to the Galatians may learn how the passages relating to the "marriages," and the intercourse with "the maid-servants," have been allegorized; the Scripture desiring us to imitate not the literal acts of those who did these things, but (as the apostles of Jesus are accustomed to call them) the spiritual.