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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

67.

Ich weiß nicht, welchen Gewinn sich Celsus, als er gegen uns schrieb, davon hat versprechen können, dass er beiläufig eine Lehre vorbrachte, die vieler und zum mindesten auch scheinbarer Beweise bedarf, um nach Möglichkeit darzulegen, dass „gleichmäßig von Anfang bis Ende der Kreislauf des Sterblichen ist, und dass nach der festgesetzten Ordnung der Weltperioden notwendigerweise dasselbe immer in der Vergangenheit. in der Gegenwart und in der Zukunft entstehen muß“, „in dem Kreislauf des Sterblichen“, so ist klar, dass „notwendigerweise immer“ Sokrates philosophieren und wegen der Einführung neuer Gottheiten und der Verführung der Jugend angeklagt werden wird, und dass Anytos und Meletos „immer“ seine Ankläger sein und die Richter auf dem Areopag ihn1 zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilen werden. Ebenso ist es „notwendig, dass immer S. 387 nach der festgesetzten Ordnung der Weltperioden“ Phalaris als Tyrann herrschen und Alexander von Pherai dieselben Grausamkeiten verüben wird, und dass die zu dem Stier des Phlaris Verurteilten „immer“ in diesem brüllen werden. Wenn man solche Dinge zugibt, dann weiß ich wirklich nicht, wie unsere Willensfreiheit zu bestehen vermag, und wie vernünftigerweise über uns Lob und Tadel ausgesprochen werden kann. Und wenn wirklich nach einer solchen Annahme des Celsus „gleichmäßig von Anfang bis Ende immer der Kreislauf des Sterblichen ist, und nach der festgesetzten Ordnung der Weltperioden notwendigerweise dasselbe immer in der Verganheit, in der Gegenwart und in der Zukunft entstehen muß“, so können wir dem gegenüber bemerken, dass dann „notwendigerweise immer nach der festgesetzten Ordnung des Kreislaufs“ Moses mit dem jüdischen Volke aus Ägypten ausziehen und Jesus immer wieder in die Welt kommen muß, um ebendasselbe zu vollbringen, was er2 nicht einmal nur, sondern unzählige Male „im Kreislauf“ der Zeiten vollbracht hat. Aber auch dieselben Christen werden „in den festgesetzten Weltperioden“ wieder erscheinen, und Celsus wird wiederum dieses nämliche Buch schreiben, das er bereits unzählige Male früher geschrieben hatte.


  1. immer ↩

  2. nach dieser Ansicht ↩

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Origen Against Celsus

Chapter LXVII.

I do not understand how Celsus should deem it of advantage, in writing a treatise against us, to adopt an opinion which requires at least much plausible reasoning to make it appear, as far as he can do so, that "the course of mortal things is the same from beginning to end, and that the same things must always, according to the appointed cycles, recur in the past, present, and future." Now, if this be true, our free-will is annihilated. 1 For if, in the revolution of mortal things, the same events must perpetually occur in the past, present, and future, according to the appointed cycles, it is clear that, of necessity, Socrates will always be a philosopher, and be condemned for introducing strange gods and for corrupting the youth. And Anytus and Melitus must always be his accusers, and the council of the Areopagus must ever condemn him to death by hemlock. And in the same way, according to the appointed cycles, Phalaris must always play the tyrant, and Alexander of Pherae commit the same acts of cruelty, and those condemned to the bull of Phalaris continually pour forth their wailings from it. But if these things be granted, I do not see how our free-will can be preserved, or how praise or blame can be administered with propriety. We may say further to Celsus, in answer to such a view, that "if the course of moral things be always the same from beginning to end, and if, according to the appointed cycles, the same events must always occur in the past, present, and future," then, according to the appointed cycles, Moses must again come forth from Egypt with the Jewish people, and Jesus again come to dwell in human life, and perform the same actions which (according to this view) he has done not once, but countless times, as the periods have revolved. Nay, Christians too will be the same in the appointed cycles; and Celsus will again write this treatise of his, which he has done innumerable times before.


  1. to eph' hemin aneretai. ↩

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