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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

20.

Unsere Ansichten über die Auferstehung sind hier, soweit es möglich war, wenigstens teilweise dargelegt worden; wir haben nämlich anderswo eine Schrift über die Auferstehung verfaßt und dort den Gegenstand ausführlicher untersucht. Jetzt ist es unsere Aufgabe, S. 465 die Meinung des Celsus hierüber auf ihre Berechtigung zu prüfen. Unser Gegner hat nämlich weder unsere heiligen Schriften verstanden, noch kann er beurteilen, dass man von Leuten, die nichts weiter als ihren Glauben an die christliche Lehre zu verkündigen wissen, eine richtige Schätzung der Absicht jener heiligen Männer nicht erwarten darf. Wir wollen also zeigen, dass Männer, die wegen ihrer tüchtigen Kenntnis der Logik und ihrer dialektischen Untersuchungen berühmt sind, recht ungereimte Behauptungen aufgestellt haben. Und wenn es Lehren gibt, die man als armselig und altweibermäßig verlachen muß, so sind dies weit mehr jene als die unseren.

Die Stoiker behaupten, dass nach Ablauf einer gewissen Anzahl von Jahren eine Verbrennung des Weltalls, und darauf eine Neuordnung der Welt stattfinde, in der alles im Vergleich mit der früheren Ordnung unverändert sei. Alle aber von ihnen, die vor dieser Lehre eine gewisse Scheu hatten, äußerten die Ansicht, es würde eine geringe und ganz unbedeutende Veränderung in der folgenden Periode gegenüber den Verhältnissen in der früheren Periode eintreten. Die Stoiker sagen nun, es würde in der späteren Periode dieselben Dinge wiederkehren, und Sokrates würde wieder der Sohn des Sophroniskos und Athener, und Phänarete würde wieder, mit Sophroniskos ehelich verbunden, seine Mutter sein. Wenn sie nun auch das Wort „Auferstehung“ nicht gebrauchen, so lehren sie doch in der Tat, Sokrates würde aus dem Samen des Sophroniskos wieder erstehen und im Schoß der Phänarete gebildet werden, würde in Athen seine Erziehung erhalten und dort dem Studium der Philosophie obliegen; so würde die frühere Philosophie gewissermaßen wieder aufleben und in gleicher Weise unveränderlich wie die frühere blühen. Auch Anytos und Meletos würden wieder als Ankläger des Sokrates erstehen, und der Rat auf dem Areiopag würde den Sokrates wieder zum Tode S. 466 verurteilen. Ferner würde, und das ist noch lächerlicher, Sokrates genau dieselben Kleider anziehen wie in der früheren Periode, und in ebenderselben Armut und in ebenderselben Stadt Athen wie in der früheren Periode leben. Auch Phalaris würde wieder den Tyrannen spielen, und sein ehener Stier würde, wenn dieselben Menschen wie in der vorhergehenden Periode zum Tode verurteilt wären, infolge des Wehgeschreies der Eingeschlossenen wieder brüllen. Auch Alexander von Pherai würde wieder den Tyrannen spielen und mit derselben Grausamkeit wie früher dieselben Menschen wie früher zum Tode verurteilen. Doch wozu sollte ich auf die von der stoischen Schule hierüber ausgebildete Lehre noch näher eingehen, die von Celsus nicht verspottet, sondern vielleicht sogar in Ehren gehalten wird, da Zeno in seinen Augen ein tieferes Wissen besitzt als Jesus?

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Origen Against Celsus

Chapter XX.

But since our views regarding the resurrection have, as far as time would permit, been stated in part on the present occasion (for we have systematically examined the subject in greater detail in other parts of our writings); and as now we must by means of sound reasoning refute the fallacies of Celsus, who neither understands the meaning of our Scripture, nor has the capacity of judging that the meaning of our wise men is not to be determined by those individuals who make no profession of anything more than of a (simple) faith in the Christian system, let us show that men, not to be lightly esteemed on account of their reasoning powers and dialectic subtleties, have given expression to very absurd 1 opinions. And if we must sneer 2 at them as contemptible old wives' fables, it is at them rather than at our narrative that we must sneer. The disciples of the Porch assert, that after a period of years there will be a conflagration of the world, and after that an arrangement of things in which everything will be unchanged, as compared with the former arrangement of the world. Those of them, however, who evinced their respect for this doctrine have said that there will be a change, although exceedingly slight, at the end of the cycle, from what prevailed during the preceding. 3 And these men maintain, that in the succeeding cycle the same things will occur, and Socrates will be again the son of Sophroniscus, and a native of Athens; and Phaenarete, being married to Sophroniscus, will again become his mother. And although they do not mention the word "resurrection," they show in reality that Socrates, who derived his origin from seed, will spring from that of Sophroniscus, and will be fashioned in the womb of Phaenarete; and being brought up at Athens, will practise the study of philosophy, as if his former philosophy had arisen again, and were to be in no respect different from what it was before. Anytus and Melitus, too, will arise again as accusers of Socrates, and the Council of Areopagus will condemn him to death! But what is more ridiculous still, is that Socrates will clothe himself with garments not at all different from those which he wore during the former cycle, and will live in the same unchanged state of poverty, and in the same unchanged city of Athens! And Phalaris will again play the tyrant, and his brazen bull will pour forth its bellowings from the voices of victims within, unchanged from those who were condemned in the former cycle! And Alexander of Pherae, too, will again act the tyrant with a cruelty unaltered from the former time, and will condemn to death the same "unchanged" individuals as before. But what need is there to go into detail upon the doctrine held by the Stoic philosophers on such things, and which escapes the ridicule of Celsus, and is perhaps even venerated by him, since he regards Zeno as a wiser man than Jesus?


  1. sphodr' apemphainonta. ↩

  2. muchthizein. ↩

  3. [Comp. book iv. capp. lxv.-lxix. pp. 526-528, supra.] ↩

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