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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

12.

Deshalb gehen wir zu einem anderen Vorwurf unseres Gegners über. Celsus kennt nicht einmal unsere Schriftstellen nach dem Wortlaut, sondern behauptet infolge von Mißverständnis, „wir sagten, die Weisheit unter den Menschen sei Torheit bei Gott.“ Denn Paulus schreibt: „Die Weisheit der Welt ist Torheit bei Gott“1. Celsus fügt hinzu, dass „die Ursache hiervon schon längst angegeben sei.“ „Die Ursache“ aber ist nach seiner Meinung „unser Wunsch“ durch diesen Spruch „nur die Ungebildeten und Toren zu gewinnen.“ Wie er selber angibt, hat er dasselbe „schon oben gesagt“ und wir haben auf diesen Einwand, so gut wir konnten, geantwortet. Trotzdem wünschte Celsus nachzuweisen, dass „wir auch diesen Satz erdichtet und von den griechischen Weisen entlehnt hätten, welche eine menschliche und eine göttliche Weisheit unterscheiden.“ Zum Beweis seiner Behauptung führt er zwei Stellen „des Heraklit“ ab; von diesen lautet die eine: „Denn menschliches Wesen hat keine Erkenntnisse, göttliches Wesen aber hat sie“, die andere lautet so: „Ein Mann gilt als töricht bei der Gottheit, wie ein Knabe bei dem Mann.“ Er führt auch aus der von „Plato“ verfaßten „Verteidigungsrede des Sokrates“ diese Worte an: „Denn ich habe, ihr Männer von Athen, diesen Namen aus keinem andern Grund als wegen der Weisheit erhalten. Von welcher Art aber ist diese S. 543 Weisheit? Sie ist ja wohl eine menschliche Weisheit; denn in der Tat scheine ich in dieser Weise zu sein.“ Das sind nun die Stellen, die Celsus anführt. Ihnen will ich noch beifügen, was Plato in seinem Brief an Hermeias, Erastos und Koriskos schreibt. Dort heißt es: „Erastos aber und Koriskos bedürfen, wenigstens nach meinem Rate, freilich dem Rate eines alten Mannes, außer dieser schönen Weisheit von den Urbildern noch der Weisheit, die sich gegen die schlechten und ungerechten Menschen gut zu sichern weiß, und einer gewissen zur Abwehr geeigneten Fähigkeit.

Denn sie sind noch unerfahren, weil sie mit uns, die wir billig denken und frei von Schlechtigkeit sind, eine geraume Zeit ihres Lebens zugebracht haben. Deshalb also sagte ich, dass sie dieser2 außerdem bedürfen, um nicht gezwungen zu werden, die wahre Weisheit zu vernachlässigen und sich um die menschliche und auch notwendige Weisheit in größerem Maße, als recht ist, zu kümmern“.


  1. vgl. 1 Kor 3,19 ↩

  2. Schutzmittel ↩

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Origen Against Celsus

Chapter XII.

Accordingly, let us pass on to another charge made by Celsus, who is not even acquainted with the words (of our sacred books), but who, from misunderstanding them, has said that "we declare the wisdom that is among men to be foolishness with God;" Paul having said that "the wisdom of the world is foolishness with God." 1 Celsus says that "the reason of this has been stated long ago." And the reason he imagines to be, "our desire to win over by means of this saying the ignorant and foolish alone." But, as he himself has intimated, he has said the same thing before; and we, to the best of our ability, replied to it. Notwithstanding this, however, he wished to show that this statement was an invention 2 of ours, and borrowed from the Grecian sages, who declare that human wisdom is of one kind, and divine of another. And he quotes the words of Heraclitus, where he says in one passage, that "man's method of action is not regulated by fixed principles, but that of God is;" 3 and in another, that "a foolish man listens to a demon, as a boy does to a man." He quotes, moreover, the following from the Apology of Socrates, of which Plato was the author: "For I, O men of Athens, have obtained this name by no other means than by my wisdom. And of what sort is this wisdom? Such, probably, as is human; for in that respect I venture to think that I am in reality wise." 4 Such are the passages adduced by Celsus. But I shall subjoin also the following from Plato's letter to Hermeas, and Erastus, and Coriscus: "To Erastus and Coriscus I say, although I am an old man, that, in addition to this noble knowledge of forms' (which they possess), they need a wisdom, with regard to the class of wicked and unjust persons, which may serve as a protective and repelling force against them. For they are inexperienced, in consequence of having passed a large portion of their lives with us, who are moderate 5 individuals, and not wicked. I have accordingly said that they need these things, in order that they may not be compelled to neglect the true wisdom, and to apply themselves in a greater degree than is proper to that which is necessary and human."


  1. Cf. 1 Cor. iii. 19. ↩

  2. peplasmenon hemin. ↩

  3. ethos gar anthropeion men ouk echei gnomas, theion de echei. ↩

  4. Cf. Plato's Apolog., v. ↩

  5. metrion onton. ↩

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