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Gegen Celsus (BKV)
7.
Was nun aber die jüdischen Propheten betrifft, so waren die einen von ihnen bereits vor ihrem Prophetentum und ihrer göttlichen Eingebung weise Männer, während die anderen erst durch die Berufung zum Prophetenamt Erleuchtung des Geistes und Weisheit empfingen. Sie wurden von der Vorsehung auserwählt, um mit dem göttlichen Geiste betraut zu werden und die von ihm erteilten Weissagungen zu vermitteln, weil sie ein beispiellos standhaftes und freimütiges Leben führten und sich durch die Furcht vor Tod und vor Gefahr durchaus nicht erschrecken ließen. Die S. 648 Vernunft selbst fordert ja, dass die Propheten des allmächtigen Gottes so beschaffen seien, dass ihnen gegenüber die Standhaftigkeit eines Antisthenes, Krates und Diogenes als Kinderspiel erscheint. So wurden sie also wegen ihres Eifers für die Wahrheit und ihrer freimütigen Zurechtweisung der Sünder „gesteinigt, zersägt, gefoltert, durch das Schwert getötet. Denn sie gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, Mangel leidens, [bedrängt], mißhandelt, in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Klüften der Erde irrten sie umher, deren der irdische Schmuck nicht wert war“1 ; immer hatten sie dabei Gott und seine unsichtbaren und sinnlich nicht wahrnehmbaren Güter vor Augen, die gerade deshalb „ewig dauern“2 . Wir lesen in der Schrift, welches Leben ein jeder von den Propheten geführt hat; es genügt aber hier, auf das Leben des Moses hinzuweisen - denn auch von ihm werden Prophezeiungen, die im Gesetz aufgezeichnet sind, berichtet -, auf das des Jeremia, das in dem Buche geschildert ist, welches seinen Namen trägt, und auf das des Jesaja, der alle Abhärtung überbot, da er drei Jahre lang „leicht bekleidet und barfuß“ ging3 .
Man betrachte ferner das strenge Leben von Jünglingen, von Daniel und seinen Genossen, die, wie wir in der Schrift lesen, nur Wasser tranken, nur Hülsenfrüchte aßen und sich des Fleischgenusses enthielten4 . Und wenn du kannst, so betrachte auch die früheren Zeiten, als Noah weissagte5 und Isaak wie ein Prophet über seinem Sohne betete6 und Jakob zu jedem seiner zwölf Söhne sprach: „Kommet her zu mir, dass ich euch verkünde, was in den letzten der Tage geschehen wird“7 . Diese nun und „tausend andere“, S. 649 die im Namen Gottes weissagten, haben auch das Kommen und Leiden Jesu Christi vorhergesagt. Deshalb „achten wir für nichts, was von der Pythia oder den Priesterinnen von Dodona oder von dem8 in Klaros oder bei den Branchiden oder im Tempel des Ammon oder von tausend anderen“ sogenannten „Sehern vorher verkündet worden ist“. Dagegen bewundern wir „die Weissagungen der Propheten in Judäa“; denn wir sehen, dass das strenge, standhafte und ehrbare Leben dieser Männer würdig war des Geistes Gottes, der auf eine neue Art, die mit den Orakeln der Dämonen nichts gemein hatte, seine Weissagungen gab.
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Origen Against Celsus
Chapter VII.
In regard to the prophets among the Jews, some of them were wise men before they became divinely inspired prophets, while others became wise by the illumination which their minds received when divinely inspired. They were selected by Divine Providence to receive the Divine Spirit, and to be the depositaries of His holy oracles, on the ground of their leading a life of almost unapproachable excellence, intrepid, noble, unmoved by danger or death. For reason teaches that such ought to be the character of the prophets of the Most High, in comparison with which the firmness of Antisthenes, Crates, and Diogenes will seem but as child's play. It was therefore for their firm adherence to truth, and their faithfulness in the reproof of the wicked, that "they were stoned; they were sawn asunder, were tempted, were slain with the sword; they wandered about in sheepskins and goatskins; being destitute, afflicted, tormented; they wandered in deserts and in mountains, and in dens and caves of the earth, of whom the world was not worthy:" 1 for they looked always to God and to His blessings, which, being invisible, and not to be perceived by the senses, are eternal. We have the history of the life of each of the prophets; but it will be enough at present to direct attention to the life of Moses, whose prophecies are contained in the law; to that of Jeremiah, as it is given in the book which bears his name; to that of Isaiah, who with unexampled austerity walked naked and barefooted for the space of three years. 2 Read and consider the severe life of those children, Daniel and his companions, how they abstained from flesh, and lived on water and pulse. 3 Or if you will go back to more remote times, think of the life of Noah, who prophesied; 4 and of Isaac, who gave his son a prophetic blessing; or of Jacob, who addressed each of his twelve sons, beginning with "Come, that I may tell you what shall befall you in the last days." 5 These, and a multitude of others, prophesying on behalf of God, foretold events relating to Jesus Christ. We therefore for this reason set at nought the oracles of the Pythian priestess, or those delivered at Dodona, at Clarus, at Branchidae, at the temple of Jupiter Ammon, or by a multitude of other so-called prophets; whilst we regard with reverent awe the Jewish prophets: for we see that the noble, earnest, and devout lives of these men were worthy of the inspiration of the Divine Spirit, whose wonderful effects were widely different from the divination of demons.