32. Kein Diakon darf ohne Erlaubniß des Bischofs Etwas verschenken, sei es auch an die Armen.

Wenn du, o Diakon, einen Dürftigen weißt, so mache den Bischof darauf aufmerksam und bitte ihn für denselben, gib aber nicht heimlich, zum Schaden desselben, damit du nicht Murren gegen ihn veranlassest; denn nicht seinetwegen entsteht Murren, sondern gegen Gott, den Herrn, und du wirst mit den Übrigen dieselben Worte hören, wie Aaron und Maria, als sie den Moses verläumdeten: „Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, herabzusetzen meinen Knecht Moses?„¹ Und Moses selbst sprach zu denen, welche gegen ihn sich verbunden hatten: „Nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider den Herrn.“² Denn wenn der, welcher einen Laien Raka oder Narr heißt, es nicht ungestraft thut,„³ weil er den Namen Christi an einem Christen beschimpft; wird dann der straflos ausgehen, der einem Bischof übel nachredet, einem Bischof, durch welchen der Herr mittelst Handauflegung euch den hl. Geist gegeben hat, durch welchen ihr die hl. Glaubenssätze ge- S. 74 lernt, Gott erkannt und an Christum geglaubt habet, durch welchen ihr von Gott aufgenommen worden seid, durch welchen ihr bezeichnet wurdet mit dem Öle der Freude und der Salbe der Wissenschaft, durch welchen ihr Kinder des Lichtes geworden, durch welchen der Herr in der Taufe kraft der Handauflegung des Bischofs Zeugniß gab, indem er über Jeden von euch die Worte ertönen ließ: „Du bist mein Sohn, heute hab' ich dich gezeugt“?⁴ Durch deinen Bischof hat dich, o Mensch, Gott an Kindes Statt angenommen; erkenn', o Sohn, deine rechte Mutter, liebe den, der nach Gott dein Vater ist, und ehre ihn.