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Werke Kirchenordnungen Constitutiones Apostolorum Apostolische Konstitutionen und Kanones
Zweites Buch: Von dem Klerus.

46. Die Gläubigen sollen ihre Händel nicht vor die Ungläubigen kommen lassen, wie diese auch nicht Zeugniß gegen einen Christen ablegen dürfen.

Damit die Heiden die unter euch entstandenen Streitigkeiten nicht erfahren, sollet ihr weder gegen euch das Zeugniß der Ungläubigen nehmen, noch von ihnen gerichtet werden. Bleibet ihnen Nichts schuldig an Abgaben oder Ehrfurchtsbezeugung, sondern gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist,1 als Steuer oder Zins oder Sold, wie auch unser Herr durch Zahlung des Staters von allen Zudringlichkeiten los wurde. Ziehe es also vor, lieber Schaden zu leiden und Frieden zu halten, nicht nur mit den Brüdern, sondern auch mit den Ungläubigen; denn wenn du auch an zeitlichen Gütern Etwas verlierst, so wirst du an himmlischen Gütern keinen Schaden leiden, da du Gott fürchtest und nach der Lehre Jesu lebest. Wenn aber, was Gott verhüten möge, Brüder unter einander Händel haben, so sollet ihr als Vorgesetzte daraus erkennen, daß diese nicht als Brüder im Herrn sich benehmen, sondern vielmehr wie gegen einander kämpfende Feinde. Und erweist sich einer davon als sanft, rechtlich, als Sohn des Lichtes, der Andere aber als unversöhnlich, verstockt und betrügerisch, so soll letzterer bestraft und ausgeschlossen werden, er soll für seinen Haß gegen den Bruder büßen, und erst, S. 89 wenn er sich gebessert, soll er wieder aufgenommen werden. Durch das Vorkommen solcher Besserungen werden euere Gerichte seltener zum Rechtsprechen angegangen werden. Man muß aber auch die Beleidigungen gegenseitig verzeihen; nicht Sache der Richter ist es, zu verzeihen, sondern derer, welche Feindschaft führen, wie der Herr sprach, als ich, Petrus, ihn fragte, wie oft man dem Bruder verzeihen müsse: „Ich sage dir, nicht etwa siebenmal, vielmehr siebenzigmal siebenmal.„2 In solcher Weise will der Herr, daß die Seinen in der That seine Schüler seien und Nichts gegen Jemanden haben, weder unmäßigen Zorn, noch feindselige Gesinnung, noch ungerechte Begierde, noch unversöhnlichen Haß. Diejenigen also, welche vom Zorn hin und hergetrieben werden, bringet zur freundschaftlichen Gesinnung, und Die, welche von Haß glühen, bringet zur Eintracht, weil der Herr sagt: „Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“3


  1. Matth 22, 21. ↩

  2. Matth. 18, 21. ↩

  3. Matth. 5, 9. ↩

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