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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Contra Gentes Gegen die Heiden (BKV)

17.

Was anders läßt sich schließlich noch denken, als daß die Lobeshymnen unwahr und bloße Schmeicheleien sind, die Handlungen aber ein wahres Zeugnis über sie bleiben? Daß diese Annahme der Wahrheit entspricht, läßt sich schon aus dem allgemeinen Verfahren erschließen: Niemand klagt über den Wandel dessen, den er loben will; vielmehr erhebt man die, deren Handlungen schändlich sind, um dem verdienten Vorwurf zu begegnen, mit Lobsprüchen, um durch ein Übermaß hierin die Hörer zu täuschen und die Verkommenheit jener zu verbergen. Wie wenn man im Bestreben, einen zu loben, ohne in dessen Wandel und Herzensverfassung einen Anhalt zu Lobpreisungen zu finden, weil daselbst nur Schande, gleichwohl solche Kreaturen auf andere Weise verherrlichte und ihnen unverdiente Prädikate zubilligte, so haben auch ihre gepriesenen Dichter aus Abscheu vor den schändlichen Handlungen ihrer sogenannten Götter eben diesen einen übermenschlichen Namen beigelegt, ohne sich zu sagen, daß sie mit ihrem Ersinnen von übermenschlichen Prädikaten das Menschliche an ihnen nicht verdecken werden, im Gegenteil eher den Beweis erbringen, daß mit den menschlichen S. 557 Gemeinheiten der Götter die Vorstellungen von Gott nicht zusammengehen. Und ich wenigstens glaube, daß sie wider ihren Willen von den Leidenschaften und Handlungen der Götter gesprochen haben. Denn da sie, wie die Schrift sagt1, den unmitteilbaren Namen Gottes und seine Ehre auf die zu übertragen suchten, die nicht Götter, sondern sterbliche Menschen waren, und damit eine große und gottlose Frechheit sich leisteten, deshalb wurden sie sogar wider ihren Willen von der Wahrheit genötigt, deren Leidenschaften zu schildern, damit im Interesse der nachkommenden Generationen eben dieser Götter Leidenschaften zur Widerlegung ihrer Gottheit in den Schriften über sie eingetragen und allen offenbar würden.


  1. Weish. 14, 21. ↩

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