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Defence before Constantius
30.A copy of the letter of Constantius against Athanasius.
Victor Constantius Maximus Augustus to the Alexandrians.
Your city, preserving its national character, and remembering the virtue of its founders, has habitually shewn itself obedient unto us, as it does at this day; and we on our part should consider ourselves greatly wanting in our duty, did not our good will eclipse even that of Alexander himself. For as it belongs to a temperate mind, to behave itself orderly in all respects, so it is the part of royalty, on account of virtue, permit me to say, such as yours, to embrace you above all others; you, P. 250 who rose up as the first teachers of wisdom who were the first to acknowledge 1 God; who moreover have chosen for yourselves the most consummate masters; and have cordially acquiesced in our opinion, justly abominating that impostor and cheat, and dutifully uniting yourselves to those venerable men who are beyond all admiration. And yet, who is ignorant, even among those who live in the ends of the earth, what violent party spirit was displayed in the late proceedings? with which we know not anything that has ever happened, worthy to be compared. The majority of the citizens had their eyes blinded, and a man who had come forth from the lowest dens of infamy obtained authority among them, entrapping into falsehood, as under cover of darkness, those who were desirous to know the truth;—one who never provided for them any fruitful and edifying discourse, but corrupted their minds with unprofitable subtleties. His flatterers shouted and applauded him; they were astonished at his powers, and they still probably murmur secretly; while the majority of the more simple sort took their cue from them. And thus all went with the stream, as if a flood had broken in, while everything was entirely neglected. One of the multitude was in power;—how can I describe him more truly than by saying, that he was superior in nothing to the meanest of the people, and that the only kindness which he shewed to the city was, that he did not thrust her citizens down into the pit. This noble-minded and illustrious person did not wait for judgment to proceed against him, but sentenced himself to banishment, as he deserved. So that now it is for the interest of the Barbarians to remove him out of the way, lest he lead some of them into impiety, for he will make his complaint, like distressed characters in a play, to those who first fall in with him. To him however we will now bid a long farewell. For yourselves there are few with whom I can compare you: I am bound rather to honour you separately above all others, for the great virtue and wisdom which your actions, that are celebrated almost through the whole world, proclaim you to possess. Go on in this sober course. I would gladly have repeated to me a description of your conduct in such terms of praise as it deserves; O you who have eclipsed your predecessors in the race of glory, and will be a noble example both to those who are now alive, and to all who shall come after, and alone have chosen for yourselves the most perfect of beings as guide for your conduct, both in word and deed, and hesitated not a moment, but manfully transferred your affections, and gave yourselves up to the other side, leaving those grovelling 2 and earthly teachers, and stretching forth towards heavenly things, under the guidance of the most venerable George 3, than whom no man is more perfectly instructed therein. Under him you will continue to have a good hope respecting the future life, and will pass your time in this present world, in rest and quietness. Would that all the citizens together would lay hold on his words, as a sacred anchor, so that we might need neither knife nor cautery for those whose souls are diseased! Such persons we most earnestly advise to renounce their zeal in favour of Athanasius, and not even to remember the foolish things which he spoke so plentifully among them. Otherwise they will bring themselves before they are aware into extreme peril, from which we know not any one who will be skilful enough to deliver such factious persons. For while that pestilent fellow Athanasius is driven from place to place, being convicted of the basest crimes, for which he would only suffer the punishment he deserves, if one were to kill him ten times over, it would be inconsistent in us to suffer those flatterers and juggling ministers of his to exult against us; men of such a character as it is a shame even to speak of, respecting whom orders have long ago been given to the magistrates, that they should be put to death. But even now perhaps they shall not die, if they desist from their former offences, and repent at last. For that most pestilent fellow Athanasius led them on, and corrupted the whole state, and laid his impious and polluted hands upon the most holy things.
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Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (BKV)
30.
Abschrift des Briefes:
Der siegreiche Constantius, der größte durchlauchtigste Kaiser, an die Alexandriner.
Die Stadt hat die väterliche Sitte bewahrend und der Tugend ihrer Gründer eingedenk sich ihrer Gewohnheit gemäß auch jetzt willfährig gezeigt. Wir aber würden, wenn wir an Wohlwollen gegen euere Stadt es dem Alexander1 nicht zuvorthäten, uns nicht eine geringe Schuld aufzuladen glauben. Wie es aber der Bescheidenheit eigen ist, sich in Allem anständig zu betragen, so kommt es der kaiserlichen Würde zu, gestattet es, zu sagen, vor Allem euere Tugend hoch zu achten, weil ihr zuerst als Lehrer der Weisheit aufgestanden und den wahren Gott erkannt habt. Auch habt ihr die ausgezeichnetsten Lehrer gewählt und unserm Beschluß gerne euch gefügt, indem ihr jene Betrüger und Lügner von euch wieset und jenen ausserordentlich ehrwürdigen Männern in gebührender Weise euch anschlosset. Denn ist selbst unter denen, die in den entferntesten Gegenden wohnen, Jemand, der nicht wüßte, welche Parteibestrebungen sich geltend machten? Wir wissen nicht, welche Ereignisse man damit vergleichen soll. Die meisten Einwohner der Stadt waren verblendet. Ein Mann hatte Macht, der aus dem tiefsten Abgrunde sich erhob und gleichsam in der Finsterniß die, welche nach der Wahrheit verlangten, in die Lüge verstrickte, der niemals eine fruchtbare Lehre darbot, S. 206 sondern durch Gaukeleien und auf andere Weise die Seelen verführte. Die Schmeichler schrieen und klatschten und geriethen in Entzücken und murren wohl auch jetzt noch im Stillen. Und die Mehrzahl der Einfältigen ließ sich von ihnen am Gängelbande führen. Man ließ sich fortreissen wie bei einer Überschwemmung und kümmerte sich um ganz und gar Nichts. Es stand an der Spitze des Volkes ein Mann, welcher sich, ich kann es nicht besser ausdrücken, in Nichts von einem gemeinen Handwerker unterschied, und der der Stadt nur soweit zu Hilfe kam, daß er ihre Einwohner nicht in Abgründe stürzte. Aber der edle ausgezeichnete Mann wartete nicht einmal den über ihn zu fällenden Urtheilsspruch ab, indem er sich mit Recht zur Verbannung verurtheilte. Seine Beseitigung ist selbst ein Gewinn für die Barbaren, damit er nicht Einige zur Gottlosigkeit berede, indem er wie ein Schauspieler vor denen, welche ihm gerade zuerst begegnen, seinen Jammerruf erhebt. Ihm nun wollen wir mit aller Entschiedenheit den Rücken kehren. Euch aber kann ich nur mit Wenigen auf eine Stufe setzen oder muß vielmehr euch allein vor den Übrigen hochachten, da ihr so sehr durch Tugend und Verstand euch hervorthut, als euere Thaten es verkünden, die fast auf der ganzen Erde gepriesen werden. Glück auf wegen euerer Besonnenheit! Möchte ich noch einmal so viele Boten vernehmen, die wiederholt euere Thaten erzählen und in den Himmel erheben! Euere Vorfahren überragt ihr an Hochherzigkeit, und den Zeitgenossen und der Nachwelt werdet ihr ein gutes Beispiel geben. Und allein habt ihr zum Führer euerer gewöhnlichen Worte und Thaten den vollkommensten Mann gewählt. Ohne einen Augenblick zu zaudern, habt ihr mit mannhaftem Entschluß die bisherige Richtung verlassen und euch den Übrigen angeschlossen, seid von diesen niedrigen irdischen Dingen zu den himmlischen geeilt, indem der ehrwürdige Georgius euch zu denselben hinleitet, ein Mann, der mehr als irgend Einer hierin gewandt ist, mit dessen Hilfe ihr auch das spätere Leben mit guter Hoffnung zubringen und gegenwärtige ohne Beschwerde führen werdet. Mögen S. 207 aber alle Einwohner der Stadt mit einander an sein Wort wie an einen heiligen Anker sich anklammern, damit es nicht nöthig werde, zum Schneiden und Brennen bei denen zu greifen, deren Seelen vom Verderben angesteckt sind. Diese ermahnen wir nachdrücklich, ihrer Anhänglichkeit an Athanasius zu entsagen und nicht mehr an jene übermässige Geschwätzigkeit zu denken. Ausserdem werden sie, ohne es zu ahnen, in den größten Gefahren schweben, und wir wissen nicht, ob ein noch so tüchtiger Mann die Aufrührer aus denselben retten wird. Denn es ist widersinnig, daß der verruchte Athanasius von einem Lande zum andern vertrieben werde, da er der größten Schandthaten überführt ist, so daß man ihn nicht, wie er es verdiente, strafen könnte, selbst wenn man ihn zehnmal des Lebens beraubte, daß man aber seinen Schmeichlern und Trabanten, Landstreichern und Leuten, daß es eine Schande ist, sie zu nennen, ihren Übermuth hingehen lasse, deren Hinrichtung man den Richtern längst befohlen hat. Und vielleicht wird ihnen der Tod noch zu Theil werden, wenn sie die früheren Verirrungen nicht aufgeben und sich nicht, wenn auch spät, eines Andern besinnen. Das Haupt dieser Leute war der lasterhafte Athanasius, der sowohl das Gemeinwesen schädigte als auch an die heiligsten Männer seine gottlosen und verruchten Hände legte.
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Alexander dem Großen, dem Gründer der Stadt. ↩