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Des hl. Athanasius Schutzschrift an Kaiser Constantius (BKV)
12.
Wenn ich nun bei Andern verleumdet worden wäre, so hätte ich an Deine Gottesfurcht appellirt, wie der Apostel damals an den Kaiser appellirte1 und der Nachstellung seiner Feinde gegen ihn ein Ziel gesetzt worden ist. Da sie aber bei Dir die Verleumdung anzubringen gewagt haben, an wen soll ich von Dir appelliren? An den Vater dessen, der sagt: „Ich bin die Wahrheit,“ damit er Dein Herz zum Wohlwollen lenke? Allmächtiger Herr, König aller Zeiten, Vater unsers Herrn Jesus Christus! Du hast durch S. 187 Dein Wort diese Herrschaft Deinem Diener Constantius verliehen. Erleuchte Du sein Herz, damit er, nachdem er die gegen uns gerichtete Verleumdung vernommen hat, mit Wohlwollen unsere Vertheidigung aufnehme und Alle erkennen lasse, daß sein Gehör durch die Wahrheit geschützt sei, und daß, wie geschrieben steht, „nur gerechte Lippen dem König angenehm sind.“2 Denn daß auf diese Weise der Thron der Herrschaft feststehe, hast du uns durch Salomo sagen lassen.3 Frage also nur, es sollen die Verleumder erfahren, daß Dir am Herzen gelegen sei, von der Wahrheit Kenntniß zu erlangen, auch wenn sie durch die Gesichtsfarbe ihre Verleumdung nicht verrathen sollten. Denn dadurch verräth sich das Gewissen, und es steht geschrieben: „Wenn das Herz sich freut, blüht das Antlitz; wenn aber das Herz mit Schmerz erfüllt ist, ist das Antlitz verdüstert.“4 So verrieth die, welche dem Joseph nachstellten, das Gewissen,5 und die böse Gesinnung des Laban gegen Jakob hat sich an seinem Antlitz zu erkennen gegeben6. Du siehst also ihre Befürchtung, indem sie fliehen und sich verbergen, und unsere Unbesorgtheit, da wir uns vertheidigen. Denn es steht jetzt nicht Reichthum, sondern die Ehre der Kirche auf dem Spiele. Wer von einem Steine getroffen wird, sucht den Arzt auf. Schmerzlicher als Steine treffen aber die Schläge der Verleumdung. „Eine Keule ist die Verleumdung, ein Schwert und ein spitziges Geschoß,“7 wie Salomo sagt. Und diese Schläge kann nur die Wahrheit heilen. Wird aber diese vernachlässigt, so werden die Wunden noch heftiger.
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Defence before Constantius
12.Truth the defence of Thrones.
Had I been accused before any other, I should have appealed to your Piety; as once the Apostle appealed unto Cæsar, and put an end to the designs of his enemies against him. But since they have had the boldness to lay their charge before you, to whom shall I appeal from you? to the Father of Him who says, ‘I am the Truth 1,’ that He may incline your heart into clemency:—
O Lord Almighty, and King of eternity, the Father of our Lord Jesus Christ, who by Thy Word hast given this Kingdom to Thy servant Constantius; do Thou shine into his heart, that he, knowing the falsehood that is set against me, may both favourably receive this my defence; and may make known unto all men, that his ears are firmly set to hearken unto the Truth, according as it is written, ‘Righteous lips alone are acceptable unto the King 2.’ For Thou hast caused it to be said by Solomon, that thus the throne of the kingdom shall be established.
Wherefore at least enquire into this matter, and let the accusers understand that your desire is to learn the truth; and see, whether they will not shew their falsehood by their very looks; for the countenance is a test of the conscience as it is written, ‘A merry heart maketh a cheerful countenance, but by sorrow of the heart the spirit is broken 3.’ Thus they who had conspired against Joseph 4 were convicted by their own consciences; and the craft of Laban towards Jacob was shewn in his countenance 5. And thus you see the suspicious alarm of these persons, for they fly and hide themselves; but on our part frankness in making our defence. And the question between us is not one regarding worldly wealth, but concerning the honour of the Church. He that has been struck by a stone, applies to a physician; but sharper than a stone are the strokes of calumny; for as Solomon has said, ‘A false witness is a maul, and a sword, and a sharp arrow 6,’ and its wounds Truth alone is able to cure; and if Truth be set at nought, they grow worse and worse.