251. Frage.
Warum verbietet der Herr das eine Mal, auf dem Wege Beutel und Tasche zu tragen,1 und sagt ein anderes Mal: „Nun aber, wer einen Beutel hat, nehme ihn und zugleich auch die Tasche; und wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Rock und kaufe ein Schwert“?2
Antwort. Dieses erklärt der Herr selbst, indem er sagt: „Denn es muß an mir noch erfüllt werden, was geschrieben steht: Er ist unter die Übelthäter gerechnet worden.“3 Denn sobald die Weissagung über das Schwert erfüllt ist, spricht er zu Petrus: „Stecke dein Schwert an S. 321 seinen Ort; denn Alle, welche das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen;“4 so daß die Worte: „Nun aber, wer einen Beutel hat, nehme ihn oder wird ihn nehmen“ — denn auch so haben viele Handschriften — nicht ein Gebot, sondern eine Weissagung des Herrn sind, der vorhersagte, daß die Apostel einst die Gaben und das Gebot des Herrn vergessen und zu Schwertern greifen würden. Daß aber die Schrift sich oft der befehlenden statt der weissagenden Redeweise bedient, erhellt aus vielen Stellen, so z. B. aus folgenden: „Seine Kinder sollen Waisen werden“5 und: „Der Teufel stehe zu deinen Rechten“6 und aus mehreren dergleichen.