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Werke Gregor von Nazianz (329-390) Oratio 06: De pace I 6. Rede: Erste Rede über den Frieden

19.

[Forts. v. S. 207 ] Ist schon Auflehnung schrecklich und Ursache solcher Leiden, wie sie die Ausführungen gezeigt haben und wie sie noch mehr Beispiele lehren könnten, so ist es noch viel schrecklicher, wenn man, nachdem man bereits aus kleinlichem Sinn sich erhoben und die Schönheiten des Friedens gekostet hat, wiederum in die alte Krankheit zurückfällt und sozusagen zu dem zurückkehrt, was man ausgespien hat, und nicht einmal durch Erfahrungen, welche Toren belehren, zur Vernunft gelangt. Ich merke nämlich, daß nicht diejenigen als leichtfertig und töricht gelten, welche in einem Fehler verharren, sondern die, welche ohne weiteres sich bald dahin, bald dorthin drehen und wenden wie der unstete Wind oder die Strömungen der Meerengen oder die wechselnden Wogen des Meeres. Ich mache auch die Wahrnehmung, daß gerade die Hoffnung, sich wieder zu versöhnen, diejenigen, welche im Aufstand verharren, ermuntert und ihnen meist ihr Schicksal erleichtert; die größte Linderung in der Not ist ja die Hoffnung auf Änderung und die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Doch die, welche sich oftmals versöhnen, um immer wieder in ihre Sünden zurückzufallen, berauben sich u. a. auch der Hoffnung auf bessere Verhältnisse. Sie haben vor der Versöhnung ebenso Respekt wie vor der Revolution und setzen weder auf diese noch auf jene ihr Vertrauen; überall wollen sie sein und nicht sein.

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6. Rede: Erste Rede über den Frieden

Inhaltsangabe

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